Guten Tag Herr Fenn,ein recht interessanter Link...man merkt zunächst.. der Länge ist man nicht gewachsen...schon gepolt auf Kürze und Nachrichtensnippets. Der Beitrag ist auch etwas lustig-unkonventionell bzgl. der Interviewtechnik. Aber warum nicht... schlimmer finde ich die künstliche Falschbetonung von Satzmelodien bei der Deutschen Bahn.... Dass der Journalismus sich selber Gedanken macht über die Plakativität verbreiteter Information, das Selbstzitieren durch gegenseitige Kolportage und die Anpassung der Bericht - Erstattung in ein "zeigbares" Format bis hin zu dem des künstlichen Skandals hat eine beruhigende Note.
Es ist nämlich schon sehr beunruhigend, wenn man schon beobachten darf wie sich eine Fernseh-Zeitungsmedienwelt als qualitative Alternative zum Netz aufzeigen will aber eigentlich selbst langsam verselbständigt. Nicht nur der in Blogs abgetauchte "Nerd" sitzt möglicherweise in irrealen Welten oder unter der Käseglocke, möglicherweise auch die Nachrichtenmechaniker der etablierten Medien und dazu passend bewußtlose Konsumenten ... Das ist nicht nur ein Problem der Informationsmenge, sondern der Haltung ihr gegenüber.
In der Tat: das Fragen, woher kommt die Information, also ob die "Quellenangaben" bei einer Publikation stimmen... was im Printbereicht auch kaum einer prüft... selbst gesteuerte Informationsauswahl.. und d. Vergleichen der Behandlung eines Themas in verschiedenen Medien wäre so etwas wie Kompetenz, damit umzugehen.
Hochinteressant die Vorstellungen über das "Rituit", eine schnelle Kommunikationsform, die offenbar einem echten Bedürfnis entspringt, sich entgegen dem Medienformat "draußen" zu äußern und selbst eines zu formen, als Atmospäre oder als eigenes Profil ... wobei sich das Ganze insgesamt aber möglicherweise zu einem atomischen Grundrauschen entformt .... Nachhaltigkeit? Kultur?
Mal sehen wie sich das entwickelt... wie gesagt hochinteressant. Schöne Grüße aus Hagen. A. Kustos Juergen Fenn schrieb:
Vielleicht von Interesse zum Thema Online, Journalismus und Online-Journalismus:Das Netz ist voller Informationen und ihre Weiterleitung beschleunigt sich von Jahr zu Jahr. Dabei wird der Überprüfung der Information zunehmend weniger Bedeutung beigemessen, Aktualität schlägt die Verlässlichkeit. Hinter den großen Debatten um Relevanz und Journalismus verschwindet die Notwendigkeit zu einer persönlichen Glaubwürdigkeit, die zunehmend von Informationen dritter abhängig ist. Im Gespräch mit Tim Pritlove erläutert der Journalist Torsten Kleinz seine Erkenntnisse zu Medienkompetenz im Internet. Themen unter anderem das Internet und der Journalismus; das Heise-Forum und das Troll-Problem; Glauben und Überprüfen; die Wikipedia-Debatte und das Problem der Relevanz.Kleinz schreibt regelmäßig bei Heise Online über Wikipedia. http://chaosradio.ccc.de/cre139.html http://chaosradio.ccc.de/archive/chaosradio_express_139.mp3 Jürgen Fenn.
-- http://www.inetbib.de