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Re: [InetBib] Ein schwarzer Tag fuer Open Access
On Fri, 30 Oct 2009 20:49:10 -0400
Thomas Krichel <krichel@xxxxxxxxxxx> wrote:
Klaus Graf writes
Es ist ziemlich erbaermlich, dass die internationale
Open
Access Community es nicht verhindern konnte, dass der
wichtigste OAI-PMH-Harvester in den Faengen eines
kostenpflichtigen Unternehmens landete:
Das kommt daher, weil zu viele auf Listen und Blogs
quasseln aber nichts tun. Der Meckergraf ist nur einer
der vielen.
Schoen, dass sich Open-Access-Anhaenger nun schon
gegenseitig niedermachen. Im Gegensatz zu Herrn Krichel
fehlen mir die technischen Voraussetzungen, eine
Alternative zu entwickeln.
Die Frage der Interoperabilitaet und das OAI-PMH-Format
spielte bei der Enstehung der Open-Access-Bewegung (siehe
auch die Berliner Erklaerung) eine sehr grosse Rolle.
OAIster war unbestritten die Nr. 1 der OAI-Harvester.
Ich weise auch die beschwichtigende Aeusserung von Herrn
Kaemper zurueck. Erst die Proteste haben OCLC dazu
gebracht, ab Januar eine separate Durchsuchbarkeit
anzubieten.
Von einer kuenftigen Nachnutzbarkeit, die es beispielsweise
http://sbdsproto.nla.gov.au ermoeglichte, eine
komfortablere Suche auf der Basis der OAIster-Daten auf die
Beine zu stellen, habe ich nichts gelesen.
Faktum ist im Augenblick, dass die Ergebnisse des
OAI-Harvesting von OCLC als eigene Datenbank
ausschliesslich von zahlenden Kunden genutzt werden
koennen. Wie ich schrieb, bietet diese Suche sogar etwas
bessere Suchmoeglichkeiten als OAIster. Wie wenige deutsche
Institutionen FirstSearch oder WorldCat beziehen, darueber
gibt DBIS Auskunft, nicht jedoch, was sie dafuer zahlen -
solche Summen sind ueblicherweise nicht-oeffentlich.
Es ist nicht meine Aufgabe, einen Ersatz fuer OAIster zu
organisieren. Weder OCLC noch BASE sind angemessene
Nachfolger. Es waere die Aufgabe von SPARC oder anderen
OA-foerdernden Organisationen gewesen, fuer einen
verbesserten Nachfolger von OAIster zu sorgen. Ich
bezeichne diese Untaetigkeit nach wie vor als "erbaermlich"
und beziehe dieses Adjektiv gern auch auf jene, die das
alles jetzt nicht so schlimm finden.
Es ist - unter anderem durch von OAIster durchgefuehrte
Untersuchungen - erwiesen, dass Google und vergleichbare
Suchmaschinen die OA-Inhalte nicht komplett nachweisen.
Umgekehrt hat sich z.B. auf den Konstanzer OA-Tagen
gezeigt, dass OAIster und vergleichbare Werkzeuge keine
relevante Rolle fuer das Suchverhalten von Wissenschaftlern
spielen.
Wenn es gelingen kann, Wissenschaftler zum gruenen Weg von
OA zu "bekehren", dann sollte es wohl auch moeglich sein,
sie mit OAI-Harvestern vertraut zu machen. Wenn OAI-PMH ein
zentrales Instrument fuer die Auffindbarkeit von OA-Quellen
ist, muss man auch auf der Seite der Harvester erheblich
mehr tun.
Klaus Graf
--
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