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Re: [InetBib] OA in aktueller Ausgabe von Forschung und Lehre
- Date: Tue, 1 Sep 2009 11:09:47 +0200
- From: Walther Umstaetter < h0228kdm@xxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] OA in aktueller Ausgabe von Forschung und Lehre
On Sep 1, 2009, at 10:23 AM, Daniel Zimmel wrote:
ein Artikel von Roland Reuss zu Open Access
(http://www.forschung-und-lehre.de/wordpress/?p=2421) erschienen
sind.
"Dass aber eine einfache pdf- oder XML-Datei irgendeinen ergonomischen
Lesevorteil gegenüber einem individuell gestalteten Buch haben
sollte, das
glauben die Schamanen der digitalen Monokultur doch wohl kaum
selbst." (R.
Reuss)
Es hat mich schon immer sehr beeindruckt, wenn Menschen ihre
Ahnungslosigkeit
so zu Markte tragen. Dieser Satz offenbart mit entwaffnender
Ehrlichkeit, dass
R. Reuss ueber XML spricht, aber nicht verstanden hat, worum es dabei
wirklich geht.
Das waere nicht weiter tragisch. Im Gegenteil, es hebt das
Selbstbewusstsein
all derer, die den Fehler sofort entdecken. Tragisch ist es nur fuer
die Laien,
die den Unsinn daran nicht erkennen koennen, und in einem solchen Satz
auch noch einen gewissen Esprit vermuten sollen.
Da beginnen die USA vor knapp einem viertel Jahrhundert einen ISO
Standard
zur digitalen Archivierung einzufuehren und entwickeln ihn weiter fort,
und hierzulande gibt es noch so viele Fachvertreter, denen man so
einen solchen Satz
in einem Interview unwiedersprochen anbieten kann. Das ist schon etwas
blamabel.
Nein, das glaube ich auch kaum selbst (obwohl ich XML wirklich gern
hab ;-)
Gern haben ist eine nette Umschreibung ;-)
Einfache PDF-Dateien sind vermutlich und in der Tat genauso wenig
ergonomisch wie eine Tüte Tinte.
Dummerweise werden es die nächsten Generationen an e-book-Readern
sein. Da
muss man kein Schamane sein um das zu sehen.
Das sture Badewannenargument geht aber nicht nur mir langsam auf den
Keks.
Die Erde ist eine Scheibe.
Literaturwissenschafter können den als Zusatzfeature vielleicht in
einen
schönen Leineneinband stecken und den Papierrascheleffekt
anschalten, damit
das Herz nicht so arg blutet.
SCNR.
Sonnige Grüße,
Daniel Zimmel
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Daniel Zimmel Tel. +49 228 91416-17
Max-Planck-Institut zur
Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn ||/| Bibliothek
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