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Re: [InetBib] Virtueller Copyshop PaperC



Hallo Frau Arndt, liebe Liste

ich bin zufällig im Netz über PaperC gestoplert und habe mir die Seite mal 
angesehen. Die Registrierung ist sehr einfach. Man kann tatsächlich in den 
Büchern komfortabel lesen und suchen. Kostenfreie Bildschirmausdrucke einzelner 
Seiten gehen auch, sind aber nicht wirklich angenehm. 

Ich bin auf eine Festschrift des DeGruyter-Verlages gestoßen, Rechtssoziologie. 
Kaufpreis 159 ?. Der Titel ist noch gar nicht im Buchhandel erschienen. Er soll 
ab der nächsten Woche verfügbar sein.

Im Inhaltsverzeichnis der FS habe ich einen interessanten Aufsatz gefunden. 
Hier gibt es ein erstes kleines Problem. Die Seitenzahlen des Buches (pdf) 
stimmen nicht mit den gezählten Seiten überein. Dennoch: Ich kann den Aufsatz 
kursorisch anlesen. Ja, schön. Will ich haben.

Ich habe dann mit Kreditkarte ein Guthaben von 5 ? angelegt. Ging binnen zwei 
Minuten. Dann habe ich die gewünschten Seiten als pdf erworben, Preis für den 
Aufsatz 1,05 ? (21 Seiten!).

Der Ausdruck klappt problemlos, das Abspeichern auch. Eine weitere Seite 
enthält bibliographische Angaben. Die sind aber sehr dürftig! Besser wäre eine 
Kurztitelaufnahme oder das Titelblatt des Buches. Auf dem Ausdruck sind 
übrigens das Logo von PaperC und mein Name nebst Mailadresse in der Titelzeile 
auf jeder Seite zu sehen.

Wenn man Abschnitte aus dem Buch mit der Maus markiert und kopieren möchte, 
kostet das 5 Cent. Das ist an sich ok, aber bei bibliographischen Daten 
unnötig. Die Titelei und das Inhaltsverzeichnis sollten generell kostenfrei 
sein.

Insgesamt finde ich den Dienst SEHR positiv. Das ist endlich mal ein 
innovatives Verlagsprodukt. Man kann Texte frei lesen und zahlt nur, wenn man 
sie produktiv nutzt. Hätten wir das Buch in der Bibliothek gehabt, hätte ich 
den Text nicht so schnell als Kopie bekommen. Von der Fernleihe will ich gar 
nicht reden. Außerdem war PaperC billiger als die Fernleihe. Subito ist hier 
vollkommen uninteressant.

Als Nutzer gefällt mir der Dienst. Als Bibliothek sehe ich mich ein wenig in 
der defensiven Rolle von Verlagen, deren Autoren nun ohne sie direkt im Netz 
mit der Bibliothek auf dem Repositorium publizieren. Hier wird der Spieß 
umgedreht. Die Verlage organisieren über PaperC einen komfortabel zu nutzenden 
wissenschaftlichen Bestand und bieten Dokumentlieferung an. Bibliotheken 
brauchen sie dazu nicht. Bedenklich, aber praktisch. ;)

Eric Steinhauer

-- 
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