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[InetBib] Bücherverbrennung. gestern und heute



Klaus Graf schrieb:
On Mon, 22 Jun 2009 16:37:11 +0200
 Karl Dietz <karl.dietz@xxxxxxxxx> wrote:

Was das Foto ist? Bald werden wir es wissen. im blog und
im <alt text> 
steht leider nix.

Ist ergaenzt. KG


Gut.

Denn es drei verschiedene Infos im Artikel:
das aktuell Geschehene in A. das vergangene in P. und das vom Foto.

k.


+ noch was im Kontext:


Die Bücher wurden nicht ungeordnet von irgendwelchen städtischen
Gehilfen, von der Müllabfuhr oder der Feuerwehr, sondern vom
Scharf­richter, also dem Henker, verbrannt. Die behördlich angeordnete
Bücherverbrennung erfolgte zu jener Zeit im Heiligen Römischen Reich
Deutscher Nation nach einem genau festgelegten Zeremoniell auf der
Grundlage eines ,Instrumentum Notariale'. An anderen Orten des Reiches
dürfte sie sich von der Bücherverbrennung in Frankfurt kaum
unterschieden haben. Vorgeschrieben war, dass sie öffentlich in
Gegenwart der in vollem Ornat erschienenen Spitzen der Gerichte und
Verwaltung stattfand. Begonnen wurde mit einer Verlesung der Urkunde,
durch welche die Verbrennung angeordnet worden war. Ein Kommando
Soldaten der Garnison sperrte unter dem Befehl eines Leutnants einen
Kreis ab. Innerhalb des Kreises richteten der Scharfrichter und seine
Gehilfen einen Scheiterhaufen auf. Die Mitglieder des Gerichtes und der
Notar traten mit zwei Zeugen in den Kreis, nachdem sechs Tambours unter
Leitung eines Tambour-Majors zweimal Appell geschlagen hatten. Die
beiden regierenden Bürgermeister blieben in der Tür zum Römer stehen.
Einer der Richter trug die Bücher, die verbrannt werden sollten, und
warf sie dem Scharfrichter vor die Füße. Nachdem die Tambours zum
dritten Mal Appell geschlagen hatten, gab der oberste Richter dem
Scharfrichter den Befehl, die vor ihm liegenden Bücher durch seine
Knechte Bogen für Bogen zerreißen und sodann auf dem Schei­terhaufen
verbrennen zu lassen. Nachdem dieser Befehl ausgeführt worden war,
machte der Scharfrichter dem obersten Richter und den beiden
Bürgermeistern davon formell Meldung.[3]

Dies alles geschah zu Goethes Zeit, die bekannt­lich längst nicht mehr
dem Mittelalter angehörte. Goethes Jugend war vom Mittelalter zeitlich
so weit entfernt wie Goethes Jugend von unserer Gegenwart.

via
http://www.nwn.de/mueller/Buecherverbrennung/bucherverbrennung.html


max140
Das mit Eichstätt wurde hier ja auch diskutiert. Falls es dazu aktuelles 
geben sollte? Einfach eine Quelle nennen.

-- 
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