Re: [InetBib] Welt am Sonntag zum Urheberrecht

["Klaus Graf" <klaus.graf@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>]

On Mon, 11 May 2009 14:29:29 +0200
 "Hilger, Horst" <Horst.Hilger@xxxxxxxxx> wrote:
>
http://www.welt.de/wams_print/article3710978/Freibeuter-im-Datenmeer.html

Ergaenzend dazu Kuhlens Nachlese zur Berliner Konferenz:

http://www.urheberrechtsbuendnis.de/docs/NachleseZuBerlin0509RK.pdf

Den dortigen Schlussfolgerungen stimme ich zu.

Herausgreifen moechte ich:

"Um das Ziel des grünen Ansatzes zu erreichen, sollten auch
im Urheberrecht
Korrekturen am Urhebervertragsrecht vorgenommen werden.
D.h. für das mit
öffentlichen Mitteln produzierte Wissen sollten die
Verwertungsrechte der Urheber
nur als einfache Nutzungsrechte übertragen werden dürfen."

Das geht weiter als der vom Bundesrat seinerzeit
favorisierte Hansen-Vorschlag (bei oeff. finanzierter
Forschung darf der Autor durch Vertragsbestimmungen nicht
daran gehindert werden, nach 6 Mon. den Beitrag nicht im
Verlagslayout online zu stellen). Wie sollte die
entsprechende Norm im UrhG denn lauten?

Etwa: "Die Uebertragung ausschliesslicher Nutzungsrechte
ist ausgeschlossen, wenn das Werk auf oeffentlich
finanzierter Forschung beruht".

Da werden die juristischen Gegner von Mandaten wie
Steinhauer mal wieder aufheulen: Das geht gar nicht!

Merkwuerdigerweise beteiligen sich deutsche OA-Vertreter
ausser mir ueberhaupt nicht an Diskussionen ueber Mandate
in den einschlaegigen Foren. In Harnads AMSCI kann ich mit
holprigem Englisch zu erklaeren versuchen, wieso die
Germans einen Sonderweg gehen. Ich habe weder dort noch in
liblicense irgendetwas von Steinhauer oder Herb usw.
gelesen. Und in der verschnarchten Mailingliste von
open-access.net waren Mandate auch noch kein Thema.

Beharrlich totgeschwiegen wird mein Vorschlag fuer eine
entsprechende Hochschulsatzung, die nichts anderes als eine
Selbstbindung durch eine autonome Koerperschaft bedeutet,
also kein Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit:

http://archiv.twoday.net/stories/4704017/

Klaus Graf