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Re: [InetBib] e-Petition



Am 4. Mai 2009 18:22 schrieb Heinrich Allers <allers@xxxxxxxxxxx>:

Michael Schaarwaechter schrieb:

ein schönes Beispiel für den Informationsfluss im Social Web: Heute
morgen kam in Twitter ein Hinweis auf eine e-Petition gegen Netzsperren
auf dem Server des Deutschen Bundestages. Diese Petition kann man online
zeichnen:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860
oder http://snipurl.com/hbuly

Nein, das scheint mir kein Beispiel für den Informationsfluß im "Social
Web" zu bilden, sondern für die
Urteils- und Bewertungsfähigkeit des Kollegen Schaarwächter, der im
Twitter-Rauschen diejenige
Nachricht wahrnahm, die wert war, im unvergleichbar weniger rauschenden
INETBIB veröffentlicht zu
werden, und ihr damit ihr zu einem (in dieser Angelegenheit wirklich zu
wünschenden) Verbreitungsgrad
verhalf, der unter Twitter prinzipiell nicht garantiert ist.


Lieber Herr Allers,

haben Sie Twitter schon einmal benutzt? Das Tolle daran ist eben, dass ich
mir die Leute aussuchen kann, deren Beiträge ich lesen möchte. Und wenn mein
Twitter-Erleben von Rauschen geprägt ist, dann sollte ich mir vielleicht mal
überlegen, ob ich nicht mal ein paar weniger oder andere Twitterer verfolge.
Ganz anders ist das bei einer Mailingliste wie Inetbib: Hier ist es
schwieriger, die Nachrichten ausgewählter Leute abzubestellen, es sei denn
über das Anlegen von Filtern. Aber ganz ehrlich: Ich würde mich desöfteren
über eine Unfollow-Funktion (so nennt man das, wenn ich die Tweets, die
Twitternachrichten, eines anderen "abbestelle") freuen, weil ich mit Ihrer
Aussage zur Rauscharmut Inetbibs nur bedingt und zeitweise übereinstimme.
Bei Twitter nutze ich die komfortable Möglichkeit, den Rauschgrad meines
Twitterfeeds selber zu bestimmen: Wer zuviel Rauschen produziert, wird nicht
weiter verfolgt.
Und dass Inetbib einen bessere Verbreitung einer Nachricht garantiert als
Twitter ist auch zu bezweifeln. Sie können ja mal nachschauen, wie
verbreitet das Hashtag #zensursula bei Twitter ist, mit dem viele - aber
nicht alle - Beiträge zum Thema Internetsperre versehen sind, siehe hier:
http://search.twitter.com/search?q=%23zensursula
 Auf jeden Fall garantiert Twitter eine größere Aktualität der Nachrichten,
weil eben das Verfassen auch nicht sehr aufwendig ist: Oft kommen über
Inetbib Nachrichten, die bei Twitter schon eine Weile zirkulieren. Z.B.
informierten über Twitter ab spätestens Mitte April eine größere Menge von
Leuten über die drohende Internetzensur und verlinkten auf entsprechende
Blogbeiträge. Auf Inetbib kam das Thema etwa zehnTage später (mit dem
Beitrag Kay Heiligenhaus'  vom 26.4.) an.

Beste Grüße
Adrian Pohl


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.