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Re: [InetBib] E-Mail -> Soziale Netzwerke ?
- Date: Tue, 17 Mar 2009 07:48:48 +0100
- From: Christian Spließ <christian.spliess@xxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] E-Mail -> Soziale Netzwerke ?
Guten Morgen Herr Popken,
ich sehe schon, dass wir zwei verschiedene Ansichten zum Thema haben
und werde deswegen nur noch mal ebend kurz auf die Dinge in dieser
Mail eingehen, die ich für wichtg erhalte. Eine weitere Diskussion
halte ich allerdings für wenig fruchtbar - einigen wir uns darauf,
dass wir nicht einig sind...
Am 17. März 2009 02:41 schrieb Dr. Werner Popken <Werner@xxxxxxxxxxxxxxx>:
Christian Spließ schrieb:
Ich bin etwas verwirrt, aber das macht nichts... Sie klären mich da
bestimmt gleich nochmal auf, gelle?
Sicher! Aber wollen Sie das wirklich wissen?
Seien Sie versichert, dass ich sonst nicht gefragt hätte.
Ich bewege mich seit 1987 im Internet und habe dabei schon einiges
mitgemacht. Ich möchte nicht wissen, wie viele Stunden meines Lebens
ich mich in sogenannten sozialen Netzwerken bewegt habe.
Unsere Definiton von sozialen Netzwerken scheint voneinander
abzuweichen: Natürlich kann im übertragenen Sinne auch jede
Mailingliste eines sein - aber das war vor MySpace. Der Begriff des
Sozialen Netzwerkes ist eng mit dem des Web 2.0 verbunden. Ob man
diese Begriffe mag oder nicht ist erstmal nicht von Belang - aber
1987, ja, selbst als ich 1993 aktiv ins Internet einstieg war von den
Ansätzen die Myspace brachte weit und breit nichts zu sehen.
Für
einen Kunden habe ich so etwas programmiert; der bekommt automatisch
eine oder mehrere SMS, wenn eine E-Mail eingeht, da er viel unterwegs
ist und eingesehen hat, daß die Leute eine sofortige Reaktion
erwarten. Das macht Spaß und funktioniert gut.
Heutzutage kann man sogar Mails mit Handys verschicken. Unglaublich,
aber wahr: Die CT hatte dies mehrfach und seien Sie versichert - das
funktioniert hervorragend. Die sog. Moblogger können das bestätigen -
und diejenigen, die schnell ein Bild an Twitter schicken mit Twitpick
ebenfalls. (Womit wir wieder bei mir wären...)
Als die Bloggerei aufkam, habe ich natürlich auch meinen Blog gemacht,
gleich zweisprachig, wozu ich eine Fertigsoftware umgeschrieben habe,
aber so toll fand ich das nicht, da die Resonanz sehr zu wünschen
übrig ließ. So habe ich noch verschiedene andere Blog-Plattformen
getestet, doch das Ergebnis war überall dasselbe.
Ich könnte Ihnen eine ganze Suada erzählen von den guten alten Zeiten,
als es noch keine deutschen Bloggerdienste gab, sich die Szene bei
Pyralabs versammelte, Kommentare dort mit Plugins eingefügt werden
mussten und RSS-Feeds noch in den Kinderschuhen steckten - falls Sie
mal im Netbib kramen möchten, sehen Sie sich bitte mal an wann mein
erster Gastbeitrag erschienen ist. Ich habe zuvor auch schon privat
gebloggt.
Dass es für Sie selbst uneffektiv gewesen sein mag, gestehe ich gerne
zu - daraus aber eine allgemeine Grundmaxime des menschlichen Handelns
zu generieren ist - mit Verlaub - der größte Unsinn den es gibt.
Angeregt vom Artikel, der diese Diskussion ausgelöst hat, habe ich
einen Tumbleblog angelegt - das kannte ich noch nicht - und zwei Tage
getestet. Es ist interessant: ich habe keine Statistik geführt, aber
gefühlsmäßig würde ich sagen, 90 % aller Beiträge sind Zitate, die
ihrerseits wiederum zitiert werden (reblog nennt sich das).
Falls Sie es vergessen haben sollten: Eines der Vorteile von Blogs ist
das Netzwerk der Blogger untereinander. Die Blogrolle oder das direkte
Verlinken. Was daran nun per se schlecht sein soll entzieht sich mir.
Es ist ein anderer Umgang mit dem Wissen: Aber wenn Sie schon mal
wissenschaftliche Fachartikel gelesen oder geschrieben haben sollten -
ich habe zumindest schon mal zwei, drei geschrieben, siehe LIBREAS -
dann werden Sie wissen, dass das Usus ist. Auch hier hat sich nur eine
weitere Kulturtechnik in ein neues Medium verlagert.
Ansonsten
beschränkt sich die Interaktion darauf, Herzchen zu vergeben.
Es ist erstaunlich, dass Sie das nach nur ZWEI Tagen feststellen können...
Auf den Rest der Mail gehe ich nicht weiter ein. Denn wissen Sie:
Leute, die von sich aus auf andere schließen und die aus Ihren
Erfahrungen Regelsysteme für die Gesellschaft herstellen wollen - zu
diesen scheinen Sie gehören - nun - bei solchen Leuten halte ich einen
gewissen Abstand.
Zudem haben Sie, als Schlussbemerkung, mit keinem Wort meine Fragen
aus der letzten Mail beantwortet und dass spricht schon für sich
selbst...
Hochachtungsvoll
Christian Spließ
--
Christian Spließ
Schulbuchfonds-Koordinator
Immersatt Kinder- u. Jugendtisch e.V.
Klosterstr. 12
47051 Duisburg
Webseite: http://www.immersatt.org
Weblogs:
Dacapo - Weblog der Duisburger Philharmoniker
http://www.dacapo-dp.de
NGC6544
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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.