Liebe Frau Mahrt-Thomsen!
Vielen Dank für die Weiterleitung der Anfrage.
Es ist wahr: Das Optacon (= Optical Tactile Converter) ermöglichte u.a.
auch das Lesen von Signaturen, aber nicht in akustischer Wiedergabe,
sondern in taktiler 1:1 Vergrößerung der Schrift oder Symbole auf dem
Zeigefinger. Es war vielseitiger als Scanners, aber das ist ein anderes
Thema, und es wird leider seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr
hergestellt. Es gibt Bestrebungen in den USA und Belgien, einen
Nachfolger für das Optacon zu entwickeln, der die Vorzüge des Optacons
erweitert und den heutigen technologischen Anforderungen entspricht,
aber die Entwicklungen scheinen noch im Anfangsstadium zu sein.
Die Fa. BAUM Retec AG (www.baum.de) entwickelt einen Scanner, der
relativ* kompakt und leicht ist und akustisch das Eingescannte vorliest.
Das Gerät nennt sich: Poet P (= Poet Portable). Informationen dazu
finden sich bei: www.baum.ch. Meines Wissens nach speichert Poet P
jedoch das Gelesene nicht und daher wären herkömmliche Flachbettscanner
mit verschiedenen Speichermöglichkeiten und Sprachausgabe (und
optionalem Anschluss von Braillezeilen) auch für die Arbeit Blinder in
Bibliotheken zu berücksichtigen.
*Relativ: Poet P ist nicht so leicht und handlich wie das Optacon es
war.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Cordelia Scharpf
Liebe KollegInnen,
insbesondere auch: liebe KollegInnen in Marburg,
im Arbeitskreis "Barrierefreie Hochschule" der Universitaet Siegen
ergab sich folgende Frage.
Gibt es ein Geraet, welches blinden Menschen ermoeglicht,
selbststaendig Signaturschildchen von Buechern zu erkennen?
Es muesste tragbar und mit Kopfhörern versehen sein. Es muesste
Signaturschildchen einscannen und sie in gesprochene Sprache
uebertragen koennen.
Anschliessend kann am (vorhandenen) Blindenarbeitsplatz
weitergearbeitet werden.
Kollegiale Gruesse
S. Schwantag
sw@xxxxxxxxxxxxxxxx
Universitätsbibliothek Siegen, Adolf-Reichwein-Str., 57078 Siegen