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[InetBib] Europäische Digitale Bibliothek Europeana
- Date: Thu, 20 Nov 2008 14:49:24 +0100
- From: "Jockel, Stephan" <S.Jockel@xxxxxxx>
- Subject: [InetBib] Europäische Digitale Bibliothek Europeana
Sehr geehrte Damen und Herren,
die EU Kommission hat heute den Prototyp der Europaeischen Digitalen Bibliothek
Europeana Online zugaenglich gemacht. Nachstehen finden Sie die
Pressemitteilung der Kommission zum Launch
Mit freundlichen Grüßen
Stephan Jockel
IP/08/
Bruessel, 20. November 2008
Jetzt online: "Europeana", die digitale Bibliothek Europas
Ab heute ist Europeana, die multimediale Online-Bibliothek Europas, für die
Oeffentlichkeit zugaenglich. Unter www.europeana.eu haben Internetnutzer aus
aller Welt nun Zugriff auf ueber zwei Millionen Buecher, Landkarten, Aufnahmen,
Fotografien, Archivdokumente, Gemaelde und Filme aus Nationalbibliotheken und
Kulturinstituten der 27 EU-Mitgliedstaaten. Europeana eroeffnet neue Wege zur
Erkundung des kulturellen Erbes Europas: jeder, der sich für Literatur, Kunst,
Wissenschaft, Politik, Geschichte, Architektur, Musik oder Kino interessiert,
hat freien Zugang zu Europas groessten Sammlungen und Meisterwerken ueber ein
einziges virtuelles Bibliotheksportal, das in allen EU-Sprachen verfuegbar ist.
Aber das ist erst der Anfang: 2010 wird Europeana den Zugang zu Millionen
Objekten eroeffnen, die Europas reiche kulturelle Vielfalt widerspiegeln, und
interaktive Bereiche, beispielsweise Gemeinschaften für besondere Interessen,
bieten. Zwischen 2009 und 2011 werden rund 2 Millionen EUR jaehrlich dafuer
bereitgestellt. Die Kommission will ferner den privaten Sektor in den weiteren
Ausbau der digitalen Bibliothek Europas einbeziehen. Im September 2007
befürwortete das Europaeische Parlament in einer mit ueberwaeltigender Mehrheit
angenommenen Entschliessung die Einrichtung einer digitalen europaeischen
Bibliothek.
José Manuel Barroso, Praesident der Europaeischen Kommission, erklaerte: "Mit
Europeana kombinieren wir Europas Wettbewerbsvorsprung in den Kommunikations-
und Netztechnologien mit unserem reichen kulturellen Erbe. Die Europaeer haben
nun schnell und einfach über ein einziges Portal Zugang zu den riesigen
Bestaenden unserer grossartigen Sammlungen. Europeana ist mehr als eine
Bibliothek: sie inspiriert die Europaeer des 21. Jahrhunderts dazu, der
Kreativitaet ihrer innovativen Vorfahren nachzueifern, wie es die treibenden
Kraefte der Renaissance taten. Allein die Moeglichkeiten, die Europeana
Studenten, Kunstliebhabern oder Schuelern bietet, sind faszinierend: sie haben
online Zugang zu den Kulturschaetzen aller Mitgliedstaaten, koennen sie
kombinieren und gezielt suchen. Europeana ist ein deutlicher Beleg dafür, dass
die Kultur im Zentrum der europaeischen Integration steht."
Die für die Informationsgesellschaft und die Medien zustaendige EU-Kommissarin
Viviane Reding sagte: "Europeana ermoeglicht eine Reise ueber Zeiten und
Grenzen hinweg und regt zu neuen Gedanken darueber an, was unsere Kultur
ausmacht. Mehr noch: sie verbindet Menschen mit ihrer Geschichte und - ueber
interaktive Seiten und Werkzeuge - miteinander. Ich rufe nun alle europaeischen
Kulturinstitutionen, Verlage und Technologieunternehmen auf, Europeana mit
weiteren digitalen Inhalten zu füllen. Europeana sollte allen Menschen die
Gelegenheit bieten, interaktiv und kreativ ihr eigenes Stueck europaeischer
Kultur zu schaffen und es mit anderen zu teilen. Mein Ziel ist, dass Europeana
im Jahr 2010 mindestens 10 Millionen Objekte enthaelt."
Elisabeth Niggemann, Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek und
Vorsitzende der European Digital Library Foundation (der Organisation hinter
Europeana), fuegte hinzu: "Durch Europeana werden kulturelle Einrichtungen
interessanter für die Generation Web 2.0 - eine Generation, die zur gleichen
Zeit am gleichen Ort Texte lesen, Videos sehen, Laute hoeren und Bilder sehen
moechte. Dieses vollstaendige Multimediaangebot bringt jungen Menschen Europas
Kultur, Vergangenheit und Zukunft naeher."
Europeana ermoeglicht es, die digitalisierten Sammlungen europaeischer
Bibliotheken, Archive und Museen gleichzeitig zu durchsuchen, d.h. die Nutzer
koennen Themen erforschen, ohne eine Vielzahl von Internetseiten besuchen oder
durchsuchen zu muessen.
Im Jahr 2005 von der Europaeischen Kommission initiiert, wurde Europeana in
enger Zusammenarbeit der Nationalbibliotheken und anderer kultureller
Einrichtungen der Mitgliedstaaten sowie mit nachdruecklicher Unterstuetzung des
Europäischen Parlaments aufgebaut. Europeana wird von der European Digital
Library Foundation betrieben, in der sich die wichtigsten europaeischen
Verbaende von Bibliotheken, Archiven, Museen, audiovisuellen Archiven und
kulturellen Einrichtungen zusammengeschlossen haben. Verwaltet wird Europeana
von der niederlaendischen Nationalbibliothek, der Koninklijke Bibliotheek.
Ueber 1 000 Kulturorganisationen aus ganz Europa, etwa der Louvre in Paris und
das Rijksmuseum in Amsterdam, haben Material, z.B. digitalisierte Gemaelde und
Objekte aus ihren Sammlungen, für Europeana bereitgestellt. Wichtige nationale
Dokumente aus Staatsarchiven sind verfuegbar und das Institut National de
l'Audiovisuel (Frankreich) hat 80 000 Rundfunksendungen geliefert, die das
gesamte 20. Jahrhundert abdecken, angefangen mit einer Uebertragung von den
franzoesischen Schlachtfeldern aus dem Jahr 1914. Nationalbibliotheken aus ganz
Europa haben ferner gedrucktes und handschriftliches Material beigesteuert,
darunter digitalisierte Kopien der "grossen" Buecher, die der Welt neue Ideen
geschenkt haben.
In den Jahren 2009-2010 werden im Rahmen des Europaeischen Forschungsprogramms
rund 69 Millionen EUR für die Forschung zu digitalen Bibliotheken
bereitgestellt. Im gleichen Zeitraum werden aus dem Teil
"Informationsgesellschaft" des Rahmenprogramms für Wettbewerbsfähigkeit und
Innovation rund 50 Millionen EUR für die Verbesserung des Zugangs zum
kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Europas bereitgestellt.
Hintergrund:
Die Europaeische Kommission befasst sich bereits seit 2000 damit, wie
kulturelles Material digitalisiert und online verfuegbar gemacht werden kann.
Zwischen 2000 und 2005 hat sie mehrere Forschungsprojekte kofinanziert und die
bessere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten gefoerdert, die ihr
kulturelles Erbe online verfügbar machen wollten.
Im Juni 2005 machte Kommissarin Reding die digitale Bibliothek Europas zu einer
Vorreiterinitiative der "i2010-Initiative" der EU für eine europaeische
Informationsgesellschaft, durch die Wachstum und Beschaeftigung gefoerdert
werden (IP/05/643). Im September 2005 skizzierte die Kommission die
erforderlichen Massnahmen, um Europas kulturelles und wissenschaftliches Erbe
allen zugaenglich zu machen (IP/05/1202). Im August 2008 forderte die
Kommission die Mitgliedstaaten auf, ihre Anstrengungen im Hinblick auf einen
Beitrag zu Europeana zu verstärken, insbesondere durch die Bereitstellung von
mehr Mitteln für die Digitalisierung und klare Zahlenangaben zu dem Material,
das sie zu digitalisieren beabsichtigen (IP/08/1255, MEMO/08/546).
Die Arbeit der Kommission an der digitalen europaeischen Bibliothek wurde
begleitet von einer hochrangigen Expertengruppe aus dem oeffentlichen und dem
privaten Sektor in der kulturelle Einrichtungen, IKT-Industrie und Inhaber von
Rechten vertreten waren.
Weitere Informationen:
http://www.europeana.eu/
http://ec.europa.eu/information_society/activities/digital_libraries/index_en.htm/
Press pack Europeana:
http://ec.europa.eu/information_society/newsroom/cf/itemlongdetail.cfm?item_id=4505
Die Entschliessung des Europaeischen Parlaments vom 27. September 2008 "Auf dem
Weg zu einer europaeischen digitalen Bibliothek" (Berichterstatterin:
Marie-Hélène Descamps) finden Sie unter
http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?type=TA&language=DE&reference=P6-TA-2007-0416
Infoclip zur Digitalisierung:
EN: http://ec.europa.eu/avservices/video/video.cfm?sitelang=en&type=1
FR: http://ec.europa.eu/avservices/video/video.cfm?sitelang=fr&type=1
Wichtiger Hinweis:
Die offizielle Eröffnung von Europeana findet heute, Donnerstag, den 20.
November im "Palais de Charles de Lorraine" in der Nationalbibliothek in
Bruessel statt. Anwesend sind Kommissionspraesident José Manuel Barroso,
Kommissarin Viviane Reding (Informationsgesellschaft und Medien), der
franzoesischen Kulturministerin und derzeitigen Praesidentin des EU-Rates der
Kulturminister, Christine Albanel, den für Kultur und audiovisuelle Medien
zuständigen Minister sowie Vertretern kultureller Einrichtungen Europas.
Der offizielle Start von Europeana erfolgt heute im Anschluss an eine Tagung
des Rates der Kulturminister in Bruessel. Bei dieser Ratstagung werden die
Kulturminister voraussichtlich Schlussfolgerungen annehmen, in denen ihre
nachdrueckliche Unterstützung für das Europeana-Projekt der Europaeischen
Kommission zum Ausdruck kommt.
--
Stephan Jockel
Deutsche Nationalbibliothek
Pressesprecher, Referent der Generaldirektorin
Adickesallee 1
D-60322 Frankfurt am Main
Telefon: +49-69-1525-1005
Telefax: +49-69-1525-1010
mailto:s.jockel@xxxxxxx
http://www.d-nb.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.