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Re: [InetBib] Neu im Bibliotheksportal: "Bibliothekswert-Rechner"



In kurz: S(chund) C(osts) N(ot) R(eally money) :)

In lang: Also ich denke, der mündige Bürger resp. die mündige Bürgerin kann die von mündigen Bibliothekarinnen resp. Bibliothekaren ausgewählten Werke im Sinne des Genies der Branche, H. S.R. Ranganathan, sicher alleine auswählen, ohne das noch ein Tag "Schund" am Buch beppt (wie der Schwabe sagt)

Und noch ein feiner Artikel von einem weiteren Genie der Branche:
A Tribute to SR Ranganathan: Contribution to Indian and International Library Science - Essay by Eugene Garfield.

Und noch ein Physiker im Volltext via GBS: Geschichte des Lebens & der Schriften des Galileo Galilei. Von Christian Joseph Jagemann. 1787.
http://books.google.com/books?id=OPbOQV2XUjAC

MfG, Karl Dietz
www.karldietz.de/2007





Walther Umstaetter schrieb:
Die Frage nach dem Wert von Bibliotheken im Zusammenhang von
Kosten-Nutzen und -Effektivität ist schon widerholt und auch,
wie ich meine, von der King Research Group besser beantwortet worden.
Eigentlich wäre es dringend notwendig diese Frage ernst, fundiert
und besser als bisher zu beantworten. Dass Bibliotheken "unschätzbare"
Zinsen tragen wusste schon Goethe. Bibliotheken müssten heute dazu aber schon noch etwas
genaueres sagen können.

Für höchst gefährlich halte ich aber solche weit zu niedrig angesetzten Berechnungen,
wie sie sich aus dem genannten Beispiel ergeben. Sie sind irreführend und
können von denen gegen das Bbliotheswesen ins Feld geführt werden, die davon
zu wenig verstehen.

Die größten Ersparnisse bei der Kosten-Effektivität in einer Bibliothek ergeben sich daraus, wie viel Zeit man spart, all das nicht zu lesen, zu studieren und zu durchsuchen, was man sich in einer Synopse ersparen kann, weil eine Bibliothek das hat, was man wirklich braucht (Ranganathan: Jedem Leser sein Buch.)

So manches Buch und so mancher Aufsatz, nicht zur rechten Zeit gefunden und gelesen, hat schon so manches Leben gekostet. (Kosten-Nutzen) Solchen Fragen ging man bei der Einführung
von MEDLINE vor dreißig Jahren schon nach.

Über die Frage, wie viel Zeit Menschen totschlagen, weil sie Bücher lesen um belesen zu wirken, auch im Sinne des "Wir amüsieren uns zu Tode" (N. Postmann), müsste man in diesem Zusammenhang auch noch mal nachdenken. Am Beginn des Öffentlichen Bibliothekswesens hat dieser Kampf gegen den "Schund" mal eine große Rolle gespielt. Heute freuen sich viel Bibliothekare/innen schon, wenn überhaupt gelesen wird, als wäre die Qualität gleichgültig, weil wir durch unsere Geschichte bedingt, uns nicht mehr trauen zu sagen, was ein gutes Buch ist. Zu lange war es in Deutschland selbst hoch ideologiebelasteter "Schund", der nicht nur zu viel Geld, sondern auch viele Menschenleben gekostet hat. Daraus sollte man aber nicht schließen es gäbe keine guten und schlechten Bücher.

Bei der Ausleihe von Schund hat man also kein Geld gespart, sondern verloren, wenn man ihn für wetrvoll hält. Man spart aber durchaus, wenn man die Chance hat, in einer Bibliothek zu erkennen, was Schund ist, ohne ihn
auch noch bezahlt zu aben. Das ist Volkswirtschtschaft ;-)



MfG


W. Umstätter




On Aug 1, 2008, at 11:42 AM, Nina Frank wrote:


Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

eigentlich ist der Wert einer Bibliothek ja unschätzbar.

Trotzdem ist die Idee reizvoll, den Nutzen eines Bibliotheksbesuchs ganz
konkret und schnell anschaulich zu machen. US-amerikanische Bibliotheken
haben dafür eine interessante Möglichkeit entwickelt: den
Bibliothekswert-Rechner. Er berechnet einen - natürlich nur materiellen -
Wert für die Bibliotheksleistungen, die eine Nutzerin oder ein Nutzer beim
letzten Bibliotheksbesuch in Anspruch genommen hat.

Allzu betriebswirtschaftlich-ernst sollte man diese Methode sicher nicht
nehmen - aber vielleicht kann sie auch für manch hiesige Bibliothek ein
ansprechender und "interaktiver" Teil ihrer Öffentlichkeitsarbeit werden.

Der Bibliotheksrechner ist daher nun, angepasst an die Gegebenheiten in
Deutschland, auch für deutsche Bibliotheken und ihre Leser/innen nutzbar. In spielerischer Form können diese einen Eindruck davon gewinnen, welchen Wert
die ganz alltägliche Nutzung ihrer Bibliothek für sie erzeugt.

Den Rechner können interessierte Bibliotheken gern in ihre eigene Webseite
einfügen.
Wir freuen uns auch über Ihr Feedback zum "Bibliotheksrechner". Zu finden
ist er unter:
http://www.bibliotheksportal.de/hauptmenue/service/kalkulator/

Mit freundlichen Grüßen,


Nina Frank
Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv)
Kompetenznetzwerk für Bibliotheken
Web-Redaktion für das KNB-Bibliotheksportal

Telefon: 030/39 00 14 78
Telefax: 030/39 00 14 84
E-Mail: frank@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
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