Pannier, Dietrich schrieb:
Das Land Thüringen bietet erst seit 14 Tagen in Kooperation mit juris sein Landesrecht öffentlich an unter http://www.landesrecht-thueringen.de . Hier findet sich auch frei und einfach das von Herrn Graf so schmerzlich vermisste Informationsfreiheitsgesetz, allerdings noch nicht das Bibliotheksrechtsgesetz geschweige denn das Bibliotheksgesetz. Bei juris.de selbst sind die Bibliotheks-Vorschriften auch noch nicht enthalten. Aber bei aller Wichtigkeit des Vorhabens besteht wohl kein Grund, auf sekundengenauer Publikation zu beharren.
Einspruch, Euer Ehren! ;-) Es ist nicht zuviel verlangt, daß der Staat dem Bürger mitteile, was zu welchem Zeitpunkt rechtens sey. Online-Dienste sind ein wichtiger Beitrag, um von dem C.H.Beck'schen Monopol oder von der kostenpflichtigen Juris-Datenbank unabhängig zu werden. Aktuelität ist ein Qualitätsmerkmal. Die Gesetze von gestern bekomme ich auch aufm Flohmarkt.
Mal ein paar ketzerische Fragen zum Thema: Warum muß der Dienst Juris so fürstlich bezahlt werden? Und warum darf ich das Bundesgesetzblatt in der PDF-Version nicht ausdrucken? Beides steuerfinanzierte Dienste, die wir alle schon vielfach bezahlt haben, und man darf sie doch nicht frei nutzen. Juris schränkt sogar den Zugriff in den Bibliotheken zunehmend auf den Campus ein, eine Wählverbindung darf bei uns seit einiger Zeit auch derjenige schon nicht mehr nutzen, der einen Internetzugang des Hochschulrechenzentrums hat (Ausnahmen nur für das lehrende Personal).
Wenn es eine Marktlücke für freie Information gibt, dann eine freie Alternative zu Juris... das täte not. Aber wenn ich mir die Qualität der meisten juristischen Beiträge in der Wikipedia so anschaue, glaube ich nicht, daß sich genug freiwillige Mitarbeiter fänden, die sowas stemmen könnten... :-(
Jürgen Fenn.