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Re: [InetBib] Geheime Knebelvertraege fuer Lieferbibliotheken zwischenSubito und den Verlagen



Gelten diese "Knebelverträge" für alle Bibliotheken, welche bei Subito die 
Lizenzvereinbarung akzeptieren?

Will heissen, dass es allen Bibliotheken verboten sein wird einen Faxserver mit 
der Funktion "Fax to PDF" einzusetzen, oder betrifft dass nur die 
Lieferbibliotheken die in Subito eingebunden sind?

Grüsse aus der Schweiz
Markus Fischer

----- Originalnachricht -----
Von: Klaus Graf <klaus.graf@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Gesendet: Mon, 11.2.2008 14:27
An: Internet in Bibliotheken <inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Betreff: Re: [InetBib] Geheime Knebelvertraege fuer Lieferbibliotheken  
zwischenSubito und den Verlagen

On Mon, 11 Feb 2008 12:00:33 +0100
 Harald Müller <hmueller@xxxxxxx> wrote:
Liebe Inetbib-LeserInnen!

Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (DBV) stellt hiermit
klar, daß er dem neuen
Subito-Rahmenvertrag nicht zugestimmt hat. Der DBV war
weder an der
Ausarbeitung, noch am Beschluß über den endgültigen Text
des Vertrages in
irgendeiner Weise beteiligt. 

Die DBV-Rechtskommission könnte auf Antrag eines
DBV-Mitglieds ein
Rechtsgutachten über die Vereinbarung des
Subito-Rahmenvertrags mit
höherrangigem Recht erstellen.


Aus der Sicht des Bibliothekskunden stellen sich die
aufgrund des Knebelvertrags aufgezwungenen Subito-AGB als
klare Uebervorteilung dar. Hier koennten und muessten die
Verbraucherzentralen eingreifen:

http://medinfo.netbib.de/archives/2008/02/08/2494

Es ist schlimm genug, dass das neue Urheberrecht die
Dokumentlieferung in die vor-digitale Zeit
zurueckkatapultiert, dass eine elektronische Lieferung
durch Fernleihe nicht mehr angeboten wird (was uebrigens
auch diejenigen trifft, die gemeinfreie aeltere Artikel
bestellen wollen, auch wenn das nur ein kleiner Teil ist).
Auf Kosten der Kunden werden den Subito-Lieferbibliotheken
auch die verbleibenden legalen Moeglichkeiten beschnitten:
Der Kunde darf das Dokument einmal ausdrucken und genau
zehnmal ansehen. Dann kann er aber gleich per Post oder Fax
ordern.

Es waere sicher auch nicht verfehlt, die jeweiligen
Abgeordneten in Berlin mit den Konsequenzen ihres Tuns zu
konfrontieren.

Klaus Graf



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