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Re: Re: Re: [InetBib] Urheberrechtlich Ängstlichkeit



bitte löschen sie meine daten, ich habe keine interesse an ihrer werbung

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Betreff: Re: Re: [InetBib] Urheberrechtlich Ängstlichkeit
Gesendet: Mo 03 Dez 2007 08:29:19 CET
Von: "Eric Steinhauer"<eric.steinhauer@xxxxxxxxx>

Lieber Herr Graf,

es ist doch ein bisschen daneben, wenn Sie in Ihrem
Weblog-Beitrag von "Kamikaze-Digitalisierungen" sprechen
und damit wohl die hier debattierte Digitalisierung nach
den Vorgaben der Vereinbarung zwischen DBV und
Boersenverein meinen.

DIESE Digitalisierungen meine ich nicht.

Nuechtern betrachtet wuerde man eher Ihre Position als weit
vom "Common sense" entfernte Spitzfindigkeit ansehen
muessen.

Wenn ich mich auf eine juristische Position zurückziehe, was als
Bibliotheksjurist durchaus meine Aufgabe ist, dann risikiere ich es leider,
vom "common sense" abzuweichen. Es ist eine immer wieder gern geführte
Redensart, dass man den gesunden Menschenverstand nicht durch Sachverstand
trüben solle. Wenn man freilich nach den methodischen Vorgaben der Sache
arbeitet, wird es mitunter skurril. Ich finde es wichtig, die merkwürdigen
Ergebnisse des Rechts deutlich zu kommunizieren, anstatt sie durch "gesunden
Menschenverstand" wegzuschieben.

Vestehen Sie mich nicht falsch, ich finde es gut, mit gesundem
Menschenverstand an Probleme wie § 52b UrhG heranzutreten. Hier sind wir
aber im Bereich der lex ferenda, im Bereich der Rechtspolitik. Und hier sind
engagierte Stimmen wie die Ihre, die im Namen des gesunden
Menschenverstandes gegen sinnlose Regelungen protestieren, sehr wertvoll. 

Ihre Wirkung wird umso deutlicher sein, je besser Haarspalter wie ich die
Aporien bestehenden Rechts herausgearbeitet haben. 
;)

Nach dem eindrucksvollen Scheitern des Bibliothekswesens und der Wisenschaft
bei Korb 2 halte ich den "bewährten" Weg der reparierenden Interpretation,
die in der Praxis den Nutzer möglichst wenig merken läßt, zum Preis freilich
von .. naja sagen wir mal interessanten juristischen Rechtfertigungen
(weniger schön "Rechtsbrüche" genannt), für wenig zielführend. 


Als Kamikaze-Digitalisierung wuerde ich solche
Digitalisierungen verstehen, bei denen man genau weiss,
dass der Schutz noch nicht abgelaufen ist, dass
Rechteinhaber bekannt sind und diese die Rechte auch
wahrnehmen.

Das bin ich ganz Ihrer Meinung. Derartige Projekte sind ja bekannt ... bei
Bibliotheken und Verlagen.

Eric Steinhauer



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