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Re: [InetBib] [OT] Stellenangebot der Staatsbibliothek zu Berlin



On Fri, 30 Nov 2007, Lars Aronsson wrote:

 
Wissenschaftlichen Angestellten für Digitalisierung/Verfilmung 
der Entgeltgruppe 13 TVöD (Tarifgebiet Ost) Kennziffer: SBB 
13-2007 (II F)

Kann jemand erklären warum mann in Deutschland so etwas schreibt 
und nicht einfach wieviel Euros pro Monat das bedeutet?

Das kann ich erklären - kurz und keineswegs vollständig.

"Kennziffer: SBB  13-2007 (II F)" dürfte eine verwaltungsinterne Kennung 
der Staatsbibliothek in Berlin sein, die dazu dient, daß die Person, die 
die eingehende Post aufmacht, erkennen kann, wohin sie Bewerbungen auf die 
ausgeschriebene Stelle weiterleiten soll oder irgendetwas in dieser 
Richtung.
"SBB" heißt möglicherweise "*S*taats*b*ibliothek *B*erlin", aber dieses 
braucht den Bewerber wohl auch nicht weiter zu interessieren.

Über den Lohn ("Vergütung" wäre genaugenommen der richtige Ausdruck) sagt 
nur "Entgeltgruppe 13 TVöD (Tarifgebiet Ost)" etwas aus.

Dabei bedeutet

- TVöD: *T*arif*v*ertrag für den *ö*ffentlichen *D*ienst. Der TVöD ist 
einer von mehreren (mindestens zwei) Nachfolgern des BAT 
(*B*undes*a*ngestellten-*T*arifvertrag), der bis vor zwei Jahren oder 
so deutschlandweit für die Angestellten im öffentlichen Dienst galt (aber 
nicht für die Arbeiter, denn für die gab's den MTArb, und auch nicht für 
die Beamten). 
Im Bundesland Baden-Württemberg gilt für die Arbeiter und Angestellten, 
die bei Städten und Kommunen angestellt sind, der TVöD, bei denen, die 
beim Land angestellt sind (Universitäten, Polizei usw.) der TV-L 
(*T*arif*v*ertrag für den öffentlichen Dienst der *L*änder).

- (Tarifgebiet Ost): In den sogenannten "neuen Ländern" (= ehemalige DDR) 
kriegt man für seine Arbeit weniger Geld als im goldenen Westen (finde ich 
persönlich ganz übel, aber das gehört hier nicht her).

- Entgeltgruppe 13: Hier kommen wir nun endlich zum Geld, aber auch nicht 
so ganz direkt.
Die eigentliche Entgeltgruppe ergibt sich aus den 
Tätigkeiten, die man tut sowie in bestimmten Bereichen aus der 
Ausbildung, die man hat; dazu kommt dann aber auch noch eine 
"Erfahungs-Stufe" (oder wie das nun heißt), das heißt: wer lange genug 
seine Arbeit macht, kommt in eine höhere Erfahrungs-Stufe und bekommt auch 
mehr Geld.
Diese "Erfahrung" kann man auch woanders gemacht haben 
(an einer anderen Universität / Behörde / was immer), die Frage ist dann, 
in wie weit die "Erfahrungen" anerkannt werden oder nicht.
Und dann kann der Geldbetrag, den man für seine Entgelt-Stufe bekommt, 
sich ja nach den nächsten Tarif-Verhandlungen ändern  -- am liebsten nach 
oben!.
(Um noch etwas Verwirrung zu stiften: Meines Wissens gibt's für die neuen 
Tarifverträge -- TVöD und TV-L -- noch keine eigenen Vergütungsordnungen, 
das heißt, daß man die Entgelt-Gruppen des TV* per Tabelle auf die 
Vergütungsgruppen des BAT umrechnet).

Um nun auf Lars' Frage zurückzukommen:

wieviel Euros pro Monat das bedeutet?

Das läßt sich eben nicht so einfach sagen.
Anhaltspunkte gibt's unter

http://de.wikipedia.org/wiki/Tarifvertrag_%C3%B6ffentlicher_Dienst_-_L%C3%A4nderbereich

Ich 
spreche deutsch, wenn nicht perfekt doch ganz gut ...

Ja, absolut!

aber die Wörter "TVÖD SBB 13-2007 II F" habe nie in der 
Schule gelernt.

Ich auch nicht.
In meinem Schwedisch-Lehrbuch kam allerdings auch nie "JK, PUL, DN, IB" 
oder "DC 3" vor, und trotzdem weiß ich, was das ist. ;-)

Viele Grüße

Hartwig Alpers



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                            Hartwig Alpers
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