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AW: [InetBib] Raucherraum wird Patbü
- Date: Wed, 12 Sep 2007 10:33:30 +0200
- From: "Rohde Bernd" <Bernd.Rohde@xxxxxxxxxxx>
- Subject: AW: [InetBib] Raucherraum wird Patbü
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Hilde Hoherz schreibt:
Wieso macht Geruch Bücher wertlos?
Die stinken doch oft, sei es nach altem Papier oder nach den vielen
schmutzigen Händen, die sie sie durchgeblättert haben.
Warum soll ausgerechnet der Geruch nach Zigarettenrauch sooooo böse sein?
Uns allen ist wohl klar: Geruch, egal welcher Art, macht Bücher an sich nicht,
was ihren Inhalt angeht, wertlos.
Aber selbstverständlich kann Geruch Bücher unattraktiv machen, unattraktiv sie
in die Hand zu nehmen und zu lesen, also auszuleihen.
Der Geruch nach abgestandenem Rauch hat natürlich für einen grossen Teil der
Bevölkerung etwas unattraktives, das man vermeiden möchte. Das hat mit "böse"
oder "gut" (i.S. einer moralischen Diskussion über das Rauchen) nichts zu tun.
Bücher, die nach krankenhaustypischen Infektionsmitteln riechen würden, wären
daher genauso wenig ideal. Und wenn man davon ausgeht, dass in Krankenhäusern
die Hygienevorschriften eingehalten werden, könnte ich mir vorstellen, dass von
schmutzigen Händen abgenutzte Bücher in Patientenbibliotheken ohne Heimausleihe
weniger anzutreffen sind, als von anderen Bibliotheken mit Heimausleihe.
Es geht in der Anfrage daher auch nicht um die "bösen" Raucher, die alles
vollstinken, sondern um die Frage, was sich unattraktiv auf den Bestand
auswirkt, damit auf die Ausleihzahlen und in allerletzter Konsequenz auf die
Existenz dieser Einrichtung, die oftmals genau von diesen Ausleihzahlen als
einzigem statistischem Wert abhängt.
Die Frage ist meineserachtens durchaus berechtigt, da es bekannt ist, wie
unangenehm für viele Menschen eine neue Wohnung ist, deren Vormieter oder
-besitzer ein(e) Kettenraucher(in) war und einmal neu anstreichen bei Weitem
nicht ausreichend ist, den Geruch zu vertreiben und man ständig den Eindruck
hat, er überträgt sich auf die eigenen Kleider etc. Mir selbst fehlen
Erfahrungswerte zu tatsächlichen Geruchsübertragungen, aber ich gönne auch den
Büchern in dieser Hinsicht eine möglichst geruchsneutrale Umgebung.
Schöne Grüsse aus Bern
Bernd Martin Rohde
--
Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
Sportweg 15, CH 3097 Liebefeld
Tel.: (+41) (0)31 9719674, mailto:b.m.rohde@xxxxxxx
(dienstl.: Tel.: (+41) (0)31 631 93 13, mailto:bernd.rohde@xxxxxxxxxxx)
P.S. Wenn Geruch, dann wie in der spätmittelalterlichen Prädikantenbibliothek
in Isny der Geruch nach Hopfen! ;-)
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.