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Re: AW: AW: [InetBib] TELEPOLIS: Onleihe nurfür Microsoft-User



Lieber Herr Graf,

Aussagen werden auch nicht dadurch *falsch*, dass man sie wiederholt. Herr Hasiewicz hat die These vertreten, dass das digitale Analogon eines Ausleihvorgangs nur mit DRM zu machen ist. Er scheint mir da so offensichtlich recht zu haben, dass leicht zu erkennen ist, warum Sie gar nicht darauf eingehen.

Wenn man Dinge anbieten möchte, die einem nicht gehören, muss man sich auf die Bedingungen des Besitzers einlassen. Wenn der Besitzer der Meinung ist, dass Open Access Mist ist, dann nützt es nichts, wenn man selbst anderer Meinung ist. Es nützt auch nichts, wenn es einen Haufen Dritte gibt, die anderer Meinung sind, und es nützt drittens nichts, wenn man selbst dem Besitzer sagt: "Schauen Sie, eine Menge Leute sind der Meinung, dass Open Access Ihren Umsatz beflügeln wird!"

Außerdem frage ich mich, inwieweit Open Access den Umsatz für die Medien beflügeln wird, um die es hier in dieser "Onleihe" geht:

Ratgeber, Reiseführer, Schulbücher, Unterhaltungsliteratur;
Musik, Hörbücher, Hörspiele.
<http://www.bibliothek-digital.net/index.php?id=7>

Ehrlich, die Befürchtung scheint mir nachvollziehbar: wenn derlei Open Access zugänglich gemacht wird, wird sich damit nicht so viel Geld verdienen lassen wie jetzt. Ziehen Sie ruhig Ihre hinreichenden Belege aus empirischen Untersuchungen aus der Tasche!

Besten Gruß, J. Eberhardt



Klaus Graf schrieb, Am 10.09.2007 14:23:
On Mon, 10 Sep 2007 11:55:02 +0200
 "Christian Hasiewicz" <christian.hasiewicz@xxxxxxxxxxx>
wrote:

Aber vielleicht haben Sie ja mittlerweile nachvollzogen,
dass ein digitaler
Ausleihvorgang, also das temporäre Zur-Verfügung-Stellen
von Inhalten als
Alternative zur dauerhaften Verfügbarkeit, nur über ein
DRM abgebildet
werden kann? Dass also DRM die Grundvoraussetzung dafür
ist, das von
öffentlichen Bibliotheken praktizierte Ausleihen von
Medien in die digitale
Welt zu übertragen?

Ideologeme werden nicht dadurch wahrer, dass man sie
wiederholt. Es ist empirisch z.B. hinreichend belegt, dass
Open Access von Buechern im Internet den Absatz des
gedruckten Buchs nicht beeintraechtigt, sondern foerdert.

Mir sind bei gelegentlichen Surfstreifzuegen ueber
Homepages oeffentlicher Bibliotheken von Grossstaedten
keine remote-access benutzbaren Datenbanken aufgefallen.
Gern lasse ich mir aber von Ihnen auflisten, welche
oeffentlichen Bibliotheken den Munzinger fuer
Zuhausenutzung anbieten und welche anderen Produkte
oeffentliche Bibliotheken in diesem Bereich anbieten. Das
koennen nur vereinzelte und duerftige Angebote sein.

Klaus Graf





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