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Re: [InetBib] Warum gelingt keine ernsthafte Konkurrenz zu Google



Lieber Herr Sander-Beuermann, lieber Herr Fenn,

aus Ihrem Posting lese ich, dass auch Sie es nicht fuer erstrebenswert
halten, eine ernsthafte Konkurrenz zum Quasi-Monopolisten unter den
Suchmaschinen aufzubauen.

Ich weiß nicht, ob das Gegenstand staatlicher Förderung sein sollte. Ist es 
nicht vielmehr bereits Gegenstand privatwirtschaftlicher Konkurrenz?

Dann lassen Sie mich die Frage stellen: sind Sie denn mit der aktuellen
Situation dieses Mompols zufrieden??? Ich kann es mir ehrlich nicht
vorstellen ...

Ich muß, vielleicht zu meiner Schande, gestehen: Google ist wahrscheinlich so 
erfolgreich, weil auch Leute wie ich nicht den Eindruck (rsp. die Überzeugung) 
haben, daß hier irgendeine Form von Monopolmißbrauch stattfindet. Würde der 
Eindruck bei einer relevanten Nutzerzahl entstehen, würde Google sein 
Businessmodell verlieren und das (Monopol-)Thema wäre damit absehbar erledigt.

Letztlich geht es aber aus meiner Sicht vor allem um die erste von Ihnen 
gestellte Frage, die dann ja auch Herr Fenn mit seiner Antwort in den 
Mittelpunkt rückt:

Ich meine nach wie vor, daß das "Suchen" eine (Kultur-)Technik ist,
die dem derzeitigen Web adäquat ist. Suchmaschinen bieten uns das Web
auf diese Weise dar, und wir nehmen es auf diesem Weg wahr. Das ist
nicht zu "verbessern", es kann nur durch ein qualitativ anderes
Angebot ersetzt werden. Dessen Erscheinen auf der Bühne kann man aber
nicht erzwingen, es kommt, wenn die Zeit dafür reif ist, und zwar
unabhängig vom Ressourceneinsatz und vom Know-How eines Projekts.

Das ist, glaube ich, in einer kapitalistischen Welt so. Und es ist, um es mit 
dem guten alten Adam Smith zu sagen, die Invisible hand, die das führt, nicht 
die staatliche. Was nicht bedeutet, daß ich gegen eine intensive Forschung in 
universitären Einrichtungen zum Thema bin. Suchmaschinen sind ein Gegenstand 
der Forschung. Das Aufkommen einer innovativen Alternative wird jedoch wohl 
eher einer des Marktes sein.

Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus



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