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Re: [InetBib] Mehr als 100 deutsche Repositories in BASE / Neue Features im BASE Lab
- Date: Mon, 09 Jul 2007 10:56:50 +0200
- From: Dirk Pieper <dirk.pieper@xxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Mehr als 100 deutsche Repositories in BASE / Neue Features im BASE Lab
Guten Morgen Herr Weichselgartner,
vielen Dank für den Hinweis auf den interessanten Artikel, an Stelle von
Herrn Wolf kurz von mir ein paar Bemerkungen insbesondere zum Abschnitt
"Literatur zum Leben erwecken".
In der Mail von Herrn Wolf steht das Wort "vergleichsweise" nicht von
ungefähr. Im internationalen Vergleich ist zwar die Anzahl der
Repositorien in Deutschland sehr hoch (siehe auch unsere Karte unter
http://base.ub.uni-bielefeld.de/about_sources_map.html
), die Anzahl der Dokumente ist - wie auch in dem Artikel beschrieben -
natürlich noch ausbaufähig.
In BASE sind 687.362 aller Dokumente deutschsprachig (mit Stand von heute
morgen also rd. 10%), wenn man die Suche auf "Hochschulschriftenserver:
Deutschland" beschränkt, erhält man aktuell 102.860 Dokumente (zum
Vergleich: USA/Kanada 642.751, Mittel-/Südamerika: 68.423, Europa ohne
Deutschland: 360.372, Australien: 151.607, Asien: 16.695, Afrika: 1.242).
Der Autor des Technology-Review-Artikels zieht aus der relativ geringen
Anzahl der Dokumente in Bielefeld (wobei wir inzwischen mehr als den einen
Hochschulschriften-Server haben) und in Potsdam im Vergleich zu den
Niederlanden den Schluss, dass von den 112 Repositorien in Deutschland die
wenigsten regelmäßig aktualisiert würden.
Das können wir aus der Erfahrung mit BASE so nicht bestätigen. Mal
abgesehen davon, dass von den 112 in opendoar.org gelisteten Servern nicht
alle über eine OAI-Schnittstelle verfügen oder (noch) nicht gemeldet
haben, ist es vielmehr so, dass es quer über alle Kontinente immer mal
wieder vorkommt, dass Server beim Harvesten nicht da sind, es Probleme mit
der Anzahl der über die OAI-Schnittstelle gelieferten Metdaten gibt, usw.
In BASE wurde deshalb unabhängig von der Suchmaschine eine Vielzahl von
Tools entwickelt, um diese Probleme in den Griff zu kriegen.
Der Autor schreibt weiter: "Im Gegensatz zu Einrichtungen in Australien,
Portugal und Großbritannien schreibt bislang keine einzige deutsche
Universität die Selbstarchivierung zwingend vor."
Die Durchsetzung einer zwingenden Vorschrift zur Selbstarchivierung ist in
Deutschland unter den jetzigen Bedingungen wahrscheinlich unrealistisch,
aber genauso wie Bibliothekare versuchen, ihrer Klientel zu mehr
Informationskompetenz zu verhelfen, sollte man vielleicht versuchen, auch
die "Selbstarchivierungs-Kompetenz " zu steigern.
Viele Grüße nach Trier
Dirk Pieper
Erich Weichselgartner wrote:
Dazu steht in "Technology Review" von heute (6.7.07): "Bislang sind nur
geschätzte 10 bis 15 Prozent aller Forschungsarbeiten offen
zugänglich ... je nach Land zeigen sich deutliche Unterschiede darin, wie
schnell es vorankommt. Die Niederlande etwa unterhalten ein landesweites
Netz aus drei Artikel-Repositorien, in denen insgesamt an die 200000
Forschungsarbeiten abgelegt sind. An deutschen Hochschulen dagegen finden
sich zwar 112 Repositorien – beim genaueren Hinsehen zeigt sich
allerdings, dass die wenigsten davon häufig aktualisiert werden."
Quelle: http://www.heise.de/tr/artikel/92138/
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.