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Re: [InetBib] enhanced catalog enrichment
- Date: Wed, 06 Jun 2007 09:54:58 +0200
- From: Patrick Sahle <sahle@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] enhanced catalog enrichment
Hallo Clemens,
> Kennen Sie Projekte mit ähnlichem Vorhaben, von denen wir lernen könnten?
>
> Unter dem Stichwort "catalog enrichment" versuchen Bibliotheken ja
> bereits, sich diesen Strukturen anzunähern. Welche Strukturen werden in
> diesem Pool erfaßt?
Ich würde eher vermuten, dass in der (internationalen) TEI-Community
sich ähnliche Projekte finden. Beim TextGrid-Projekt habe ich bislang
noch nicht so recht verstanden, wie die Grundobjekte aussehen sollen,
aber prinzipiell ist TEI die Grundlage.
TEI und damit besonders die (internationale) TEI-Community sind eher auf
Volltexte in literaturwissenschaftlicher Tiefenerschließung ausgerichtet.
Die Adaption in den Bibliotheken ist dagegen ein (immer noch wichtiges)
Nebengleis. Tatsächlich nimmt die Bedeutung hier in letzter Zeit eindeutig
zu (man bedenke hier auch die mögliche Konvergenz von
Strukturdatenerschließung und Volltextdigitalisierung)! Für Deutschland
würde ich die HAB Wolfenbüttel auf jeden Fall als Vorreiter genauer in
Augenschein nehmen. Global gesehen bin ich mir nicht so sicher, dass nicht
Deutschland hier sogar eine Ausnahmestellung mit der Orientierung auf
Strukturdaten einnnimmt. Siehe für die allgemeine Perspektive auf jeden
Fall "TEI Text Encoding in Libraries"
(http://www.diglib.org/standards/tei.htm).
Ansonsten ist natürlich METS zu berücksichtigen. Grundsätzlich eine feine
Sache, in Deutschland aber bisher nicht sooo weit verbreitet. Außerdem
nehme ich Projekte wahr, die ihre Daten eigentlich in TEI, eBind oder einem
lokalen Format halten und dann für spezielle Austauschanforderungen (TEI
ist ja eigentlich schon ein Austauschformat) in METS mappen. METS selbst
ist als Containerformat ein wenig unspezifisch - wenn es konkret wird
(Elementnamen, Typologien), dann ist man im Detail doch wieder auf andere
Formate zurückgeworfen (MODS, DC).
> Gibt es eine Institution, die auf Verbundebene oder gar landesweit
> solche Strukturerfassungen (an)leitet?
Jakob hat's übersprungen, also springe ich ein. ZVDD versucht eine gewisse
Systematisierung im Strukturdatenbereich, das wäre dann aber auch eher
wieder ein Austauschformat, oder sogar nur ein Indexierungsformat. Man ist
weitgehend noch in der konzeptionellen Phase, auch wenn schon an ersten
explorativen Mappings gestrickt wird. Ursprünglich wollte man auf ein
TEI-light-light-light gehen, jetzt sieht es eher nach METS/MODS aus. Das
Interessante wird natürlich ein Application Profile / Best Practice und
eine zentrale Typologie der Strukturelemente werden. Da könnte man auf die
berüchtigten "standardisierenden Wirkungen" hoffen und darauf, dass auch
der Input anderer Projekte (Bisherige Digitalisierungsprojekte. TextGrid!
Lyrik-und-Lied?) nicht unberücksichtigt bleibt.
> Welche Anforderungen müssten wir erfüllen, um unsere Daten anderen zur
> Verfügung stellen zu können?
Unabhängige Standards (wie TEI) statt interne Hausregeln, Freigabe der
Daten zum Download für jeden und möglichst dauerhafte, einfache
Identifier zum Verlinken und Referenzieren ihrer Objekte. Wenn die Daten
erstmal in einem definierten Format zur Verfügung stehen, können Sie
auch leichter genutzt werden.
Da kann man nur beipflichten. Bei den "Identifiern" habe ich kurz gezuckt,
ob ich eine Diskussion um kanonische Namen und Adressen vom Zaun brechen
soll. Ich lasse es mal. Mit "dauerhafte, einfache" ist das wesentliche
gesagt. Ich würde nur noch das "kanonische" hinterherwerfen: wenn es
eingeführte Namen gibt, dann benutzt sie; wenn die traditionelle
Referenzierung über Seitennummern läuft, dann benutzt sie.
Beste Grüße, Patrick Sahle
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
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http://www.zvdd.de
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Sahle (at) uni-koeln.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.