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[InetBib] Rolle im Eichstätt-Drama
- Date: Tue, 20 Mar 2007 17:20:43 +0100
- From: "Armin Stephan" <armin.stephan@xxxxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] Rolle im Eichstätt-Drama
Am 20 Mar 2007 um 11:29 hat Klaus Graf
geschrieben:
On Tue, 20 Mar 2007 09:21:37 +0100
"Armin Stephan" < armin.stephan@xxxxxxxxxxxx >
wrote:
(...)
Sie haben sich wortreich um die einfache Frage
herumgedrueckt, die ich Ihnen gestellt habe.
So, so ...
Mit Verlaub: Ich pflege dann ins Wasser zu
springen, wenn ich es für richtig
halte, und nicht dann, wenn Sie es sich wünschen.
Soviel Freiheit darf hoffentlich sein.
Sie hatten ja mal nett an mich geschrieben: Sie müssen mit meinen
Eigenheiten zurecht kommen, und ich mit ihren.
Sie wollen in
Wirklichkeit keine Aufklaerung, Ihnen geht es
nur um das
Ansehen der Kirchenbibliothekare.
Natürlich geht es mir (auch) um das Ansehen der
Kirchenbibliothekare. Als
Leiter des Verbandes kirchlich-wissenschaftlicher
Bibliotheken halte ich das
sogar für eine meiner Aufgaben, mich um das
Ansehen der
Kirchenbibliothekare zu sorgen.
Daraus aber den pauschalisierenden Schluss zu
ziehen, dass jede
Äusserung von mir ein Vertuschungs- oder
Verschleierungsversuch sei, ist
doch ein bisschen arg einfach gestrickt.
Ich habe hoffentlich deutlich genug gesagt, dass
ich jederzeit bereit bin
Fehler Fehler zu nennen, aber das eben erst, wenn
ich mir selber ein Urteil
gebildet habe und nicht auf Zuruf.
Ich habe 2002 nachgewiesen (Sie koennen die Mail
im
Volltext in ARCHIVALIA und im Archiv dieser
Liste
nachlesen), dass der Provinzial Mittermaier
(ebenso wie
Holzbauer) mich angelogen hat. Beide haben
bewusst die
Unwahrheit gesagt, indem sie vorgegeben haben,
nichts von
den Dublettenverkaeufen zu wissen, nach denen
ich mich
erkundigte.
Ja, genau. Und jetzt wird Kollege Holzbauer als
hoch dekorierter Garant für
Informationen über die Missstände in Eichstätt
gelobt. Darf mich das nicht
wundern?
Wir bemuehen uns in ARCHIVALIA staendig neue
Gesichtspunkte
und neue Materialien einzubringen (auch Herr
Dietz versucht
das hier), waehrend Sie sich nur in einem
unergiebigen
Räsonnement ergehen.
Die Oeffentlichkeit hat fuer derlei jesuitische
Winkelzuege
wenig Verstaendnis.
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle doch einmal
erwähnen, dass ich nicht
einmal katholisch bin - und deshalb vielleicht
auch nicht ganz so parteiisch,
wie Sie mir ständig unterstellen. Mit jesuitischen
Winkelzügen habe ich
wirklich nichts am Hut. Meine Wiege stand - wie
übrigens Ihre auch - 1958
im pietistisch geprägten Württemberg. (Um aber
nicht gleich wieder in eine
falsche Schublade gesteckt zu werden: Heute würde
man mein Elternhaus
als "kirchenfern" bezeichnen.)
Fuer die Oeffentlichkeit ist das
Vernichten riesiger Mengen Buecher nur
daneben.
Mengenangaben an sich halte ich noch nicht
automatisch für verwerflich.
Nur ein Viertel eines Nachlasses auszusortieren,
hielte ich bei den
Nachlässen, die wir so kriegen, für geradezu
sensationell wenig. Gut, wir
kriegen natürlich nie Ordensbibliotheken angeboten
(weil wir eben nicht
katholisch sind) und das Evangeliar Heinrichs des
Löwen hat uns auch noch
niemand in eine Bananenkiste gepackt, sondern
unsere "Geschenke" sind
eher immer wieder identische Privatsammlungen von
Ruhestandspfarrern,
aber ich konnte in den Zahlen und
Beschaffenheitsbeschreibungen, die Herr
Dietz heute mitgeteilt hat, doch viele Parallelen
zur eigenen Praxis sehen.
Unsere Erfahrungen lehren auch uns, dass
ungebundene
Standardzeitschriften nicht einmal verschenkbar
sind, ebenso ältere
Belletristik u.v.m.
In unserer Bibliothek steht ein kleiner
Bücherwagen, auf dem wir permanent
Bücher als Geschenke feilbieten. Während des
Semesters bekommen wir
durchschnittlich ca. 10 Bücher am Tag verschenkt,
ca. 50 Prozent der
angebotenen Bücher finden keinen Abnehmer.
Das bedeutet bei 20 Öffnungstagen im Monat, dass
ich im Monat auf diese
Weise max. ca. 200 Bücher verschenkt bekomme,
wegen der Ferien im
Jahr maximal ca. 1200. Das ist weniger als das,
was ich ständig an neuen
Nachlässen und Geschenken in die Bibliothek
bekomme. Die meisten
Bücher bekomme ich gar nicht verschenkt. Antiquare
lächeln nur über
diesen "Müll". Und durch die zunehmende
Verbreitung der Internet-
Bücherbörsen ist alles noch unbefriedigender
geworden. Was also tun? Ich
kann nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag Dubletten
und Unbrauchbares
anhäufen.
Und noch eine leidige Faustregel aus der Praxis:
Je inhaltsreicher ein
Nachlass ist, umso größer natürlich auch die Zahl
der Dubletten und der
Anteil des Auszusondernden. (Immerhin lassen sich
dann die Dubletten
aber leichter verschenken.)
Mit freundlichen Gruessen
Armin Stephan
Augustana-Hochschule / Bibliothek
D-91564 Neuendettelsau
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