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[InetBib] BSB und Google



Liebe Liste,

bin gerade darauf aufmerksam geworden, dass die BSB ja noch etwas
detailliertere Angaben macht zum Projekt mit Google. Und zwar sind auf
der Seite der Pressemitteilung
<http://www.bsb-muenchen.de/Einzeldarstellung.402.0.html>

auch die Reden von Thomas Goppel (Wissenschaftsminister Bayern),
<http://www.bsb-muenchen.de/fileadmin/imageswww/pdf-dateien/RedeGoppel.pdf>

Rolf Griebel (Generaldirektor BSB)
<http://www.bsb-muenchen.de/fileadmin/imageswww/pdf-dateien/RedeGriebel.pdf>

und Jens Redmer ("Direktor" Google Buchsuche)
<http://www.bsb-muenchen.de/fileadmin/imageswww/pdf-dateien/RedeRedmer.pdf>

als pdf zu lesen, jeweils ungefähr 3 Seiten.


Dabei ergeben sich einige Beobachtungen und Fragen, die hier bisher noch
nicht angesprochen wurden (soweit ich sehe).

Goppel z.B. hebt hervor, dass lt. Vertrag in Bayern digitalisiert werde,
was Arbeitsplätze schaffe. Wer kann diese 1 Mio Bücher verarbeiten?

Griebel sieht neben dem verbesserten Zugang die Bestandserhaltung als
Hauptmotiv des Angebots. Wenn die 1 Mio Titel zügig digitalisiert und
zugänglich gemacht werden sollen: wer kann die auf eine Weise
digitalisieren, die den Büchern nicht schadet?

Als Umfang wird neben dem Mengengerüst von "über 1 Mio Titeln" von allen
dreien genannt, außerdem, dass "alle urheberrechtsfreien Werke" aus dem
Bestand der BSB mitgemeint seien. Heißt dass, dass die BSB Google auch
ihre eigenen Digitalisate überlässt: um da Vollständigkeit zu erreichen?
Dass ihre Handschriften und Inkunabeln auch über Google angeboten
werden? Redmer hebt schließlich hervor, dass "einige der Werke der BSB
bis in die allerersten Momente in der Geschichte des Buchdrucks"
zurückreichen. Selbst wenn erst Bücher ab 1600 in der Vereinbarung mit
Google gemeint sind, würde mich wundern, wenn die BSB Bücher vor 1850
zur Digitalisierung außer Haus geben würde. Wird das MDZ also
aufgestockt und macht es selbst? Und werden die dann mit der Qualität
(Bitonal, geringe Auflösung) zufrieden sein, die GBS bisher bietet?

Auch nach Lektüre der drei Texte bleibt die Frage ganz offen, in welcher
Form die BSB die Digitalisate zum Teil ihres eigenen "Internetangebotes"
machen will. An den Digitalisaten bei Google ist jedenfalls nicht zu erkennen, von welcher gebenden Bibliothek sie stammen (sieht man von dem mit digitalisierten Besitznachweisen / Ex Libris etc. ab). Google bietet in der Buchsuche die Digitalisate mit einem Vermerk "Digitalisierung durch Google" an: aus der Sprache kann man folgern, dass dies "on the fly" eingefügt wird: so dass die BSB wohl nicht fürchten muss, dies auf ihren von Google finanzierten Digitalisaten zu lesen, falls sie sie auf ihren eigenen Servern spiegelt.

Eine Frage zum schluss: Google bietet in der Tat den Download als pdf an. Dazu merkt es an: "Nutzen Sie die herunterladbaren PDF-Dateien in vollem Umfang. Befolgen Sie jedoch bei deren Verwendung einige grundlegende Regeln." Zu diesen grundlegenden Regeln gehört, die Dateien nicht kommerziell zu verwenden und das Wasserzeichen nicht zu entfernen. Also spricht für eine interessierte Bibliothek (oder z.B. für Wikimedia Commons, die aber natürlich nicht zu gleichen Bedingungen weitergeben wollen) dann nichts dagegen, die Dateien auf dem eigenen Server zu verbreiten? Hätte Vorteile: Möglichkeit der Anbindung an den Katalog etc.

Besten Gruß, J. Eberhardt (UB Erlangen)





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