[InetBib] Kooperation zwischen BSB und google

["Andreas Praefcke" <bibliopolist@xxxxxxxxxxxxxx>]

> Die Daten liegen doch bei Google (man möge mich korrigieren, wenn dem
> nicht so ist) und damit haben sie, solange sie keine öffentliche API zum
> Arbeiten mit den Daten verfügbar machen, die Daten in ihrer alleinigen
> Hand. Und das verstehe ich nicht unter "frei verfügbar".

In zweierlei Hinsicht sind die Daten schon "frei verfügbar",
jedenfalls freier als etwa die durch bevormundene Programmierung vor
dem Benutzen geschützten Digitalisate in München (nun gut, mit Tricks
kommt man natürlich ran) oder die von einer m. E. illegalen
Copyfraud-Zustimmung.

1) Man kann einerseits die Google-Digitalisate mit einer halbwegs
dauerhaften URL verlinken. Dauerhaft heißt hier nur, dass Google
verlautbaren ließ (wenn auch wohl nur mündlich), dass diese IDs nicht
verändert werden, da sie das Rückgrat ihres Systems darstellen. Wenn
Google pleite geht, bringt das natürlich auch nichts. Das ganze geht
folgendermaßen:

Wenn man bei einer langen URL wie

http://books.google.de/books?vid=OCLC02841744&id=MHIYAAAAMAAJ&pg=PA1&lpg=PA1&dq=bibliothek&as_brr=1

gelandet ist, einfach alles kürzen bis auf den Teil "id=". Das sieht
dann so aus:

http://books.google.de/books?id=MHIYAAAAMAAJ

Am besten übernimmt man in Datenbanken natürlich nur die
alphanumerische ID, damit man für allfällige Änderungen der
URL-Struktur bei Google gewappnet ist und dann nur einmal die Struktur
zu ändern braucht. Auch in einem Wiki lässt sich das beispielsweise
über eine Vorlage erledigen.

2) Man kann natürlich jederzeit das PDF runterladen und selbst wieder
auf einem anderen Server als PDF oder nach Konvertierung als
Einzelbilder oder DjVu hochladen. Google bittet um das Behalten der
ersten Seite mit den recht vagen "Lizenz"-Bestimmungen, aber diese
kann man bei gemeinfreien Werken wohl getrost weglassen.
Anstandshalber sollte man aber m. E. in den Metadaten vermerken, dass
Google Booksearch die Quelle ist.

Beispiele für solche Bücher:

http://commons.wikimedia.org/wiki/Die_Wüstenharfe
http://commons.wikimedia.org/wiki/Hausschatz_der_schwedischen_Poesie
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Seyler_Adelsbuch_Bayern.djvu
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Recke_Werke_Band_1.djvu
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Recke_Werke_Band_2.djvu
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Juliana_Ernstin_Chronik_Villingen.djvu
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Heydenreich_Genalogie_1.djvu
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Scharff_Reformation_Isny.djvu

Freundlichen Gruß
- Andreas Praefcke
(in no way affiliated with Google)

PS: Im Gegensatz zum Göttinger Digitalisierungszentrum, die es in
Jahren peinlicherweise nicht geschafft hat, eine deutsche
Benutzeroberfläche auf ihr ohnehin eher unintuitives Webangebot
aufzusetzen, hat übrigens der Untergang des Abendlands a. k. a. Google
Booksearch eine ebensolche. Sie erscheint beim Surfen in Deutschland
bei entsprechenden Einstellungen automatisch oder kann durch das
Anfügen von &hl=de an die URLs forciert werden.