Re: [InetBib] Badische Handschriften

[Löw Luise von <loew@xxxxxxxxx>]

Heute ein weiterer Artikel in der Süddeutschen Zeitung (25.9.2006, S. 13):

Ein dreister Versuch der Veruntreuung. Wie Baden-Würtemberg Hauptstücke eines 
Kulturerbes verscherbeln will, um einen Markgrafen zu sanieren. 
Von Norbert H. Ott

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx 
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Klaus Graf
Gesendet: Montag, 25. September 2006 11:26
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: [InetBib] Badische Handschriften

On Mon, 25 Sep 2006 10:24:17 +0200
 "Heinrich C. Kuhn" <hck@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx> wrote:

>    Gibt's irgendwo eine "zentrale Sammelstelle" 

Die Badische Landesbibliothek hat ihr entsprechendes
Internetangebot heute noch nicht aktualisiert; was mir
bekannt wird, sammle ich in http://archiv.twoday.net.
Dieses Weblog ermoeglicht es nach Registrierung auch
anderen, Beitraege einzubringen.

Handschriftenverkaeufe sind absolut unsinnig. Sie
zerstoeren historische Ensembles, auch wenn sie Stuecke
betreffen, die keinen badischen Bezug haben. Auf der
Abschussliste steht dann etwa das Speyerer Evangelistar,
eine Handschrift, die aus Bruchsal stammt, also einem heute
badischen Ort, einst die Residenz der Fuerstbischoefe von
Speyer. Meine Guete, Baden-Wuerttemberg ist doch nicht der
Wohltaeter der Welt, Pech, wenn sich Rheinland-Pfalz das
gute Stueck dann bei Sotheby's nicht leisten kann.

Und dran glauben muss dann sicher auch das Electorium von
Raimundus Lullus, die prachtvolle Handschrift aus St. Peter
im Schwarzwald. Mallorca ist noch nicht einmal ein
deutsches Bundesland!

Dass die von Oettinger explizit erwaehnten persischen
Handschriften zentral zum Gesamtbestand der Tuerkenbeute
dazugehoeren und Teil dieses (nicht eingetragenen)
Kulturdenkmals sind - geschenkt.

Diese Ueberlegungen eine bornierte Provinzgesinnung zu
nennen, erscheint mir untertrieben.

Klaus Graf