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Re: [InetBib] Umfrage Open Source Software in Bibliotheken
- Date: Thu, 24 Aug 2006 14:21:00 +0200
- From: "Daniel Zimmel" <zimmel@xxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Umfrage Open Source Software in Bibliotheken
-----Original Message-----
From: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] On Behalf Of Thomas Kiser
[...]
Ich habe das Ausfüllen der Umfrage bei der sechsten Frage abgebrochen.
Dermassen verallgemeinernde und absolute Aussagen/Antwortvorgaben
verunmöglichen es (mir), differenziert und realistisch zu antworten.
"Vergleichen Sie bitte den Support von Open Source Software und
kommerzieller Software".
Abgesehen von der allzu pauschalen Frage ist es tatsächlich nicht möglich,
hier sinnvoll zu antworten; nach dieser Logik schließt ein offener Quellcode
eine kommerzielle Nutzung aus. "Kommerziell" aber hat erstmal gar nichts
damit zu tun, ob etwas "open source/frei" ist oder nicht.
OSS kann genauso als "kommerzielle Software" konzipiert sein wie auch
proprietäre Software nicht-kommerzielle Software sein kann (z.B. ist
Freeware oder Public-Domain-Software ohne Offenlegung des Quellcodes weder
"kommerziell" noch "open source").
Richtiger müsste es heißen:
"Vergleichen Sie bitte den Support von Open Source Software und proprietärer
Software". Aber selbst dann wäre eine Aussage unmöglich: ein kommerzieller
Linux-Distributor mit viel Geld im Hintergrund supportet evtl. viel besser
als der Support des eigenen, proprietären (und natürlich auch kommerziellen)
Bibliothekssystems einer kleinen Firma. Oder andersrum. Da ist alles im
Angebot.
Ich denke, man sollte hier sauber mit Begrifflichkeiten umgehen, um zu
vermeiden, dass eine eher philosophische Entscheidung ("frei/open") mit
einem ökonomischen Prinzip ("kommerziell") verwechselt wird.
Der fundamentale Unterschied besteht nicht in der "Kommerzialität", sondern
in der Programmierweise.
Dazu lesenswert:
http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html#TOCcommercialSoftware
Die Umfrage habe ich ausgefüllt, für alle weiteren Anmerkungen war das Feld
unten glücklicherweise groß genug ;-)
An einer Umgestaltung der entsprechenden Fragen 4-7 kommen Sie für eine
einigermaßen aussagekräftige Auswertung aber IMHO nicht herum. Falls Sie
dazu noch Fragen haben, schreiben Sie mir gern eine persönliche Mail.
Viel Erfolg bei der Arbeit schon mal,
und sonnige Grüße,
Daniel Zimmel
--
Daniel Zimmel Tel. +49 228 91416-17
Max-Planck-Institut zur
Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn ||/| Bibliothek
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.