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[InetBib] OA und die Bibliotheken



Liebe Liste,

ich kann mich der Kritik von Klaus Graf nur anschließen, soweit es um OA für 
bibliothekarische Publikationen geht. Es ist in der Tat eine Frage der 
Glaubwürdigkeit des eigenen Engagements in Sachen OA, ob und wie man selbst 
diese Möglichkeiten nutzt. 

Es darf auch nicht übersehen werden, daß es ein wesentlicher Erfolgsfaktor für 
OA in der eigenen Hochschule ist, wenn die Mitarbeiter der Bibliothek selbst 
Erfahrungen mit OA-Publikationen haben. 

Eigenes Publizieren ist nach meiner Erfahrung die Grundlage schlechthin für ein 
erfolgreiches Agieren in Sachen Publikationsdienstleistungen bei den 
Wissenschaftlern der Hochschule. 

Ansonsten macht der Bibliothekar die traurige Figur des Abstinenzlers, der im 
Weingeschäft arbeitet. Er kann vielleicht sagen, wie dieser oder jener Wein 
prinzipiell schmeckt. Er kann aber keine Kunden begeistern. Begeisternd wirken 
müssen die Bibliothekare aber, wenn sie in der Hochschule bei den 
Wissenschaftlern wirklich Erfolg haben wollen. 

Nur wenn man eine eigene glaubwürdige Praxis vorweisen, wird OA an der eigene 
Hochschule erfolgreich sein. Papiere, Absichtserklärungen, etc. sind in diesem 
Zusammenhang eher dekorativ. Entscheidend ist allein das Gespräch beim Kaffee 
in der Mensa oder im Institut. Und dort wird der Wissenschaftler nur zuhören, 
wenn der Bibliothekar konkrete Erfahrungen vorweisen kann.

Hier wäre, um auf die bibliothekarische Literatur zurückzukommen, noch viel zu 
tun. Allerdings gibt es auch gute Ansätze. Der Bibliotheksdienst ist im 
OA-Bereich durchaus verdienstvoll. Auch die Kollegen von der HU Berlin mit den 
Berliner Handreichungen sind vorbildlich. Was fehlt, ist noch ein bündelndes 
Portal. Es ist sehr zu hoffen, daß die neue virtuelle Fachbibliothek Buch und 
Bibliothekswesen hier nachhaltige und gute Strukturen schafft.

Schöne Grüße aus Ilmenau
Eric Steinhauer

http://www.steinhauer-home.de






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