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Re: [InetBib] Digitalisierung



Hallo,
"hop oder top" - Aussagen helfen, glaube ich, nicht weiter. Ein kleiner Vergleich. In den 70iger Jahren hatte man für die Energieerzeugung in der westlichen Welt fast ausschließlich auf Öl gesetzt - dann gab es eine Ölkrise und die Industrie hatte ein Riesenproblem. Man begann wieder nach anderen Möglichkeiten zu schauen aber gerade in den 90igern lief wieder ein Hauptteil über den Rohstoff Öl. Heutzutage beginnt man - wegen der exorbitanten Ölpreise - wieder Braunkohlekraftwerke zu bauen, weil es sich rein finanziell wieder zu lohnen scheint, Tagebaue sollen wieder geöffnet werden... Wer hat das das 1980 schon gewußt? Ich glaube nicht, dass heute irgendjemand vorhersehen kann, was in 20 Jahren oder mehr speichertechnisch/lizenztechnisch usw. läuft. Ich würde immer empfehlen, so es platzmäßig möglich ist, die gedruckten Ausgaben zu behalten. Genauso wie es ausgesprochen wichtig ist, Literatur zu digitalisieren, eben um wertvolle Ausgaben zu schonen. Wer weiß - vielleicht müssen wir dieselben Werke in 30 oder 50 Jahren neu digitalisieren, und dann müssen sie noch vorhanden sein. Nachgewiesenermaßen sind die analogen Medien (ohne Brand natürlich) haltbarer und digitale Werke schöner zu händeln und die Zugriffsmöglichkeiten sind einfach wunderbar. Aber wenn man bisher laufenden Forschungen in der Richtung Glauben schenkt, soll wohl die einzige wirklich dauerhafte Speicherung eine analoge sein.....

Viele Grüße
Dagmar Hesse
UB Chemnitz



Hubertus.Kohle@xxxxxxxxxxxxxxxxxxx schrieb:

Liebe Collegae
nachdem ich zuletzt mehrere hilfreiche Antworten auf mein
pdf-Konvertierungsproblem bekommen habe (danke!), erlaube ich mir noch
eine weitere - ungleich komplexerer Frage. Wir haben in einer tendenziell
aus allen Nähten platzenden Institutsbibliothek (Institut für
Kunstgeschichte der LMU München) eine Reihe von Zeitschriften stehen, die
auch online über jstor und andere Lieferanten leicht zu beschaffen sind.
Ist es eigentlich in anderen Bibliotheken inzwischen üblich oder doch
wenigstens vorstellbar geworden, die gedruckten Produkte zwecks
Platzschaffung wegzuschließen (wenn nicht wegzuwerfen)? Oder noch darüber
hinaus: Gibt es inzwischen Erfahrungen mit Retrodigitalisierungen von
ganzen Büchern, die keiner urheberrechtlichen Bindung mehr unterliegen und
die man dann ebenso behandeln könnte?
Ich nehme an, dass man hier keine simplen Antworten geben kann. Aber Ihre
Einschätzung würde mich interessieren





Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.