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Re: [InetBib] OT: Re:
Liebe INETBIB-Mitglieder, lieber Herr Eichwalder,
Karl Eichwalder schrieb:
"Rohde Bernd" <Bernd.Rohde@xxxxxxxxxxxxx> writes:
Die Probleme im Bibliothekswesen zu benennen ist gut und richtig, das
ist aber auch möglich ohne Formulierungen zu verwenden, die durchaus
beleidigend verstanden werden können, wie:
Wie nun? Sind die Formulierungen beleidigend oder können die
Formulierungen nur so verstanden werden? Glauben Sie ernsthaft, man
kann "das Bibliothekswesen" beleidigen? Ich denke, beleidigen kann man
nur immer eine bestimmte Person.
Hmm, ist es so schwer aus meinem Satz herauszulesen, dass diese Formulierungen
von Personen, die im Bibliothekswesen arbeiten, als beleidigend empfunden
werden können? Habe ich jetzt hier falsch formuliert?
1. Was als beleidigend empfunden wird, variiert doch, in einem gewissen Rahmen,
von Person zu Person.
2. Es gibt auch Bibliothekare, die sich mit ihrem Beruf identifizieren und
damit mit dem Bibliothekswesen an sich (oder machen wir alles das nur als Job,
um Geld zu verdienen? - da gibt es aber Tätigkeiten, die lohnmässig mehr
einbringen!).
- "...katzbuckelnde Zunft..." (08.07.2006)
- "...Schnarchsaecke, die in bibliothekarischen
Einrichtungen taetig sind..." (01.07.2006)
...
Das zielt ja nun eindeutig nicht auf das Bibliothekswesen als eine irgendeine
anonyme Sache ab, sondern auf die Personen, die im Bibliothekswesen arbeiten.
Egal, ob diese Formulierungen von der einen Person kommen, von der man es ja
eigentlich fast schon gewohnt ist, oder von jemand anderem. Das ist primär eine
Frage der Diskussionskultur und nur zweitrangig eine Frage des Verbleibens oder
Nicht-Verbleibens einer Person in der Liste.
Wenn sie da jemand angesprochen fühlt, ist das schon bezeichnend.
Können Sie mir ein Projekt in Deutschland nennen, wo Inhalte wirklich
frei zur Verfügung gestellt werden? Wo man, man wie bei gallica PDFs
offiziell abgesegnet downloaden und z.B. bei pgdp.org und
gutenberg.net als E-Books zur Verfügung stellen darf?
Es geht doch nicht darum, was an Projekten in welcher Ausgestaltung angeboten
wird, sondern wie man seine Kritik zu diesen Projekten äussert! Da ich (noch?)
nicht im Bereich solcher Projekte arbeite, kann mich das ja eigentlich kalt
lassen. Aber ich finde den Tonfall, der bei dieser Kritik angeschlagen wird,
nicht immer richtig. Und wie es aussieht, haben da andere auch ein Problem
damit.
Ich bin überzeugt, dass es mehr als genug Leute in dieser
Liste gibt, die den gesitteten Ton schon praktizieren würde,
wenn sie denn die Zeit etc. zum sich aktiv beteiligen hätten,
und damit durchaus zu Recht Wert darauf legen, dass in den Mails,
die andere schreiben, solche Formulierungen nicht auftauchen.
Das ist eine Bringschuld jeder hier schreibenden Person,
der nicht immer jeder gerecht wird und gerecht werden kann,
aber die Bemühung dahinter sollte schon irgendwie erkennbar sein.
Und das fehlt mir dann bei obigen Formulierungen leider irgendwie.
Sie stellen da sehr eigenartige Ketten her... würde ... hätten
... durchaus ... irgendwie ... Wie wäre es, wenn das Bibliothekswesen
sich einfach nicht angesprochen fühlte und seine Guttaten einfach
darstellte?
Ich bleibe dabei: Es gibt unzählige Personen hier in INETBIB, die, als
(vorwiegend) passive Mitglieder, wenn sie denn alle so regelmässig aktiv wären
wie einige wenige, sicherlich nicht in diesem Stil schreiben würden. Sie können
aber aus verschiedenen Gründen nicht aktiv an INETBIB teilnehmen (ich kann das
ja auch nicht immer). Ich glaube auch kaum, dass diese unzähligen
Bibliothekarinnen und Bibliothekare unbedingt ihrem eigenen Berufsstand solche
Bezeichnungen zukommenlassen würden, es sei denn als ironische Bemerkung, die
man aber i.d.R. dann als solche herauslesen kann.
Ja, ich unterstelle diesen passiven TeilnehmernInnen, dass sie bei einer
aktiven Teilnahme sich bemühen würden, nicht solche recht leicht beleidigend zu
verstehenden Formulierungen verwenden würden. Sollte ich denn in den vielen
passiven INETBIB-TeilnehmerInnen unzählige potentielle "Listen-Terror-Schläfer"
sehen? Und genauso wage ich es, diesen passiven INETBIB-Mitgliedern zu
unterstellen, dass sie in den Beiträgen, die sie lesen können/möchten, auf
solche ihren Berufstand pauschal diffamierende Formulierungen verzichten können
und dass diese Mitglieder erwarten, dass solche Formulierungen von aktiv
Schreibenden nicht verwendet werden. Und damit unterstelle ich doch nichts
Schlechtes, deshalb mache ich das!
Es tut mir leid für die, bei denen das nicht so ist, aber ich liebe meinen
Beruf und warum soll ich mich da nicht angesprochen fühlen, wenn jemand meint,
uns Bibliothekare/innen immer wieder pauschal eins auf den Deckel zu geben.
Gegenfrage: Wie wäre es, wenn auf die Guttaten, oder auch nicht nicht ganz so
guten Taten im Bibliothekswesen, Kritik erfolgt, ohne die dahinterstehenden
Personengruppe pauschal mieszumachen?
So, jetzt ist von meiner Seite wirklich genug dazu geschrieben. Mögliche
Antworten darauf mir bitte privat schreiben und nicht an die Liste!
Mit schönen Grüssen aus Bern
Bernd Martin Rohde
__________
Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
Sportweg 15, CH 3097 Liebefeld
Tel.: (+41) (0)31 9719674, mailto:b.m.rohde@xxxxxxx
(dienstl.: Tel.: (+41) (0)31 3203313, mailto:bernd.rohde@xxxxxxxxxxxxx)
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.