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[InetBib] Redemptoristen-Bibliothek Hennef
- Date: Wed, 03 May 2006 11:31:38 +0200
- From: Irene Bischoff <bischoff@xxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: [InetBib] Redemptoristen-Bibliothek Hennef
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
die Darstellung des Herrn Graf darf in Bezug auf die
Landesbibliothekarische Arbeitsstelle der USB Köln nicht unwidersprochen
bleiben. Sie zeichnet sich durch geringe Sachkenntnis und große Polemik
aus.
Zur Sache: Bereits vor eineinhalb Jahren trat die Arbeitsstelle der USB
Köln an den Pater Provinzial der Redemptoristen heran, um über das
Schicksal der Bibliothek Auskunft zu erlangen. In mehreren Gesprächen in
der USB Köln kam man überein, die Bibliothek in corpore zu retten, ggf.
interessierte rheinische Bibliotheken zu informieren. Ein Besuch der
Arbeitsstelle in Hennef war zunächst nicht erwünscht. Offenbar gab es im
Orden selbst Widerstände.
Als der Provinzial Grünes Licht geben wollte, um über die Bibliothek zu
sprechen, habe ich - als gebranntes Kind in ähnlichen Angelegenheiten -
ein verbindliches Votum seines Ordensrates gewünscht, dass sich die
Arbeitsstelle um die Bibliothek kümmert. Damals war nämlich schon ein
Widerstand von einzelnen Ordensmitgliedern gegen den Erhalt der
Bibliothek deutlich geworden. Wider sein Erwarten hat der dann nach
wenigen Tagen angerufen und mitteilen müssen, dass der Ordensrat
keinesfalls eine Erhaltung der Bibliothek unter welchen Konditionen auch
immer wünscht, sondern sich definitiv für einen Kauf entschieden hat.
Diese Entscheidung mußte auch dem Rektorat der Universität Bonn via ULB
Bonn mitgeteilt werden, da dort ebenfalls Interesse vorhanden war. Auch
mit der Diözesan- und Dombibliothek Köln fanden diesbezüglich Gespräche
statt, um ein Interesse abzuklären.
Die Landesbibliothekarische Arbeitsstelle bemüht sich also um die
Erhaltung kirchlicher Bibliotheken. Der vbnw hat unter meinem Vorsitz im
letzten Jahr noch auf das Sterben kirchlicher Bibliotheken hingewiesen
und alle Praesides der Ev. Kirche in NRW und alle entsprechenden
Generalvikariate angeschrieben, um hier ins Gespräch zu kommen und Hilfe
anzubieten. Über dieser Vorgang wird im nächsten ProLibris-Heft ein
Artikel von mir erscheinen, der auf Recherchen im kirchlichen
Bibliothekswesen in NRW beruht.
Die USB Köln selbst hat durch Verhandlungen die Ev. Bibliothek Köln mit
70. 000 Bänden übernommen, die als eigener Signaturenbestand erhalten
bleibt.
Dies alles ist kein Geheimnis, hätte durch einen Anruf in der USB Köln
leicht geklärt werden können, da ansonsten offenbar reichlich
Telefongespräche geführt wurden. Ein Gespräch fand jedenfalls nicht statt!
Man wird den Eindruck nicht los, dass es Herrn Graf auch weniger um die
Sache als um Polemik ging. Aber hier scheint er sich ja ungeachtet der
Themata und Objekte treu zu bleiben.
Mit kollegialen Grüßen
Wolfgang Schmitz
Prof. Dr.
Wolfgang Schmitz
Universtätststr. 33
50931 Köln
schmitz@xxxxxxxxxxxxxxx
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.