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[InetBib] Redemptoristen-Bibliothek Hennef



Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

die Darstellung des Herrn Graf darf in Bezug auf die Landesbibliothekarische Arbeitsstelle der USB Köln nicht unwidersprochen bleiben. Sie zeichnet sich durch geringe Sachkenntnis und große Polemik aus. Zur Sache: Bereits vor eineinhalb Jahren trat die Arbeitsstelle der USB Köln an den Pater Provinzial der Redemptoristen heran, um über das Schicksal der Bibliothek Auskunft zu erlangen. In mehreren Gesprächen in der USB Köln kam man überein, die Bibliothek in corpore zu retten, ggf. interessierte rheinische Bibliotheken zu informieren. Ein Besuch der Arbeitsstelle in Hennef war zunächst nicht erwünscht. Offenbar gab es im Orden selbst Widerstände. Als der Provinzial Grünes Licht geben wollte, um über die Bibliothek zu sprechen, habe ich - als gebranntes Kind in ähnlichen Angelegenheiten - ein verbindliches Votum seines Ordensrates gewünscht, dass sich die Arbeitsstelle um die Bibliothek kümmert. Damals war nämlich schon ein Widerstand von einzelnen Ordensmitgliedern gegen den Erhalt der Bibliothek deutlich geworden. Wider sein Erwarten hat der dann nach wenigen Tagen angerufen und mitteilen müssen, dass der Ordensrat keinesfalls eine Erhaltung der Bibliothek unter welchen Konditionen auch immer wünscht, sondern sich definitiv für einen Kauf entschieden hat. Diese Entscheidung mußte auch dem Rektorat der Universität Bonn via ULB Bonn mitgeteilt werden, da dort ebenfalls Interesse vorhanden war. Auch mit der Diözesan- und Dombibliothek Köln fanden diesbezüglich Gespräche statt, um ein Interesse abzuklären.

Die Landesbibliothekarische Arbeitsstelle bemüht sich also um die Erhaltung kirchlicher Bibliotheken. Der vbnw hat unter meinem Vorsitz im letzten Jahr noch auf das Sterben kirchlicher Bibliotheken hingewiesen und alle Praesides der Ev. Kirche in NRW und alle entsprechenden Generalvikariate angeschrieben, um hier ins Gespräch zu kommen und Hilfe anzubieten. Über dieser Vorgang wird im nächsten ProLibris-Heft ein Artikel von mir erscheinen, der auf Recherchen im kirchlichen Bibliothekswesen in NRW beruht. Die USB Köln selbst hat durch Verhandlungen die Ev. Bibliothek Köln mit 70. 000 Bänden übernommen, die als eigener Signaturenbestand erhalten bleibt.

Dies alles ist kein Geheimnis, hätte durch einen Anruf in der USB Köln leicht geklärt werden können, da ansonsten offenbar reichlich Telefongespräche geführt wurden. Ein Gespräch fand jedenfalls nicht statt! Man wird den Eindruck nicht los, dass es Herrn Graf auch weniger um die Sache als um Polemik ging. Aber hier scheint er sich ja ungeachtet der Themata und Objekte treu zu bleiben.

Mit kollegialen Grüßen
Wolfgang Schmitz

Prof. Dr.
Wolfgang Schmitz
Universtätststr. 33
50931 Köln
schmitz@xxxxxxxxxxxxxxx



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