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Re: [InetBib]Urheberrechtsentwurf §52b und Verlage - Veränderungen bitte statt Debatten
- Date: Wed, 15 Mar 2006 08:39:33 +0100 (CET)
- From: Eric Steinhauer <eric.steinhauer@xxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib]Urheberrechtsentwurf §52b und Verlage - Veränderungen bitte statt Debatten
Lieber Herr Cazan,
ich stimme Ihnen voll und ganz zu!
Die Bibliotheken an den Hochschulen sollen den dort erzeugten content nicht
bloß verzeichnen, sondern auch verbreiten. Der wirksamste Weg scheint mir über
die Prüfungsarbeiten, vor allem die Promotionen zu führen. Hier kann die
Hochschule die Bedingungen des Publizierens in ihren Prüfungsordnungen
weitgehend diktieren. Wenn neben einer elektronischen Fassung immer auch eine
gedruckte Lesefassung, am besten im hochschuleigenen Verlag, angeboten wird,
dann können wir uns von einem entbehrlichen Teil des Verlagswesens frei machen,
nämlich von den "Dissertationsverlagen". Im Kontext der heutigen
Informationsinfrastruktur sind sie ein Anachronismus, der sich einzig und
allein wegen der noch gegebenen größeren Sichtbarkeit der Publikation bei den
besseren Dissertationen halten kann. Für die durchschnittlichen und
unterdurchschnittlichen Arbeiten sind herkömmliche Verlagsprodukte nur noch
überteuert, ärgerlich und gehören abgeschafft.
Hier müssen wir in den Bibliotheken einfach handeln und zwar nach zwei Seiten:
1. Bereitstellen der nötigen Informationsinfrastruktur durch einen nachhaltigen
Hochschulserver einerseits und einen darauf aufsetzenden Hochschulverlag
andererseits.
2. Durch Anregen und Hinwirken von Veränderungen im hochschuleigenen
Satzungsrecht durch Einführung eines elektronischen Pflichtexemplars.
Eric Steinhauer
http://www.steinhauer-home.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.