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Re: [InetBib] USA: Immaterielle vs materielle Buchausleihe
- Date: Fri, 10 Mar 2006 14:26:42 +0100
- From: "Ekaterina Vardanyan - DiViBib GmbH" <Ekaterina.Vardanyan@xxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] USA: Immaterielle vs materielle Buchausleihe
Lieber Herr Weichselgartner,
Sie haben Recht, das Modell der eCollection der New York Public Library ist
sehr gut und benutzerfreundlich.
Es ist allerdings kein Wunder, dass Sie noch kein ähnliches Modell im
deutschsprachigen Raum gefunden haben, denn dieses Modell existierte bis
jetzt nicht. Einzelne Bibliotheken versuchen seit Jahren, ein Angebot von
eMedien auf die Beine zu stellen, allerdings ist es sehr zeit- und
kostenaufwändig und deswegen mit (knappen) Mitteln der Bibliotheken alleine
nicht realisierbar. Darüber können Ihnen Herr Dr. Mittler und Herr Dr.
Neißer sicherlich mehr berichten.
Erfreulich ist, dass Deutschland in diesem Bereich gegenüber Amerika bald
aufholen wird und es hier einen vergleichbaren Service geben wird.
Die DiViBib GmbH (eine im Herbst 2005 neue gegründete Tochtergesellschaft
der Firma ekz.bibliotheksservice GmbH, Reutlingen) beschäftigt sich mit der
Entwicklung und dem Betrieb von digitalen virtuellen Bibliotheken für
öffentliche Bibliotheken im deutschsprachigem Raum. Sie transferiert das
Modell der öffentlichen Bibliotheken auf digitale Medien und das Internet.
So werden in digitalen virtuellen Bibliotheken (DiViBib) ähnlich wie in New
York, digitale Medien aller Art (e-Books, Audios usw.) angeboten.
<zitat> 1) Es gibt eine Sammlung verfügbarer digitaler Werke (eBooks, audio
books, eMusic), in der man stöbern kann;
-In deutschen Digitalen Virtuellen Bibliotheken (DiViBibs) werden digitale
Medien u.a. auch im OPAC recherchierbar sein. Bibliotheksbenutzer können im
OPAC oder im Medienauswahlsystem (wird von der DiViBib entwickelt) nach
e-Medien recherchieren. Sie dort auswählen und nach der Anmeldung als Nutzer
der jeweiligen öffentlichen Bibliothek ausleihen/herunter laden.
<zitat>2) die Werke können ohne weitere Kosten "ausgeliehen" werden;
-Ob keine weiteren Kosten für Bibliotheksbenutzer entstehen werden, wird
jeweilige Bibliothek entscheiden. Die Kosten werden aber bestimmt sehr
gering gehalten.
<zitat>3) die Ausleihe ist auf max. 15 Werke beschränkt; 4) die Ausleihfrist
beträgt in der Regel 14 - 21 Tage;
-Dies wird auch in Ermessen der Bibliotheken liegen, die Nutzungsbedingungen
ihren DiViBibs selbst gestalten werden.
<zitat>5) die Werke müssen nicht zurückgebracht werden, sondern "verfallen"
(auf diese Weise können keine Strafgebühren für verspätete Rückgabe
anfallen);
- Dies ist ein Vorteil der digitalen virtuellen Bibliotheken. Die Medien
werden mit ?einem Verfallsdatum? versehen werden, sodass sie nach dem Ablauf
der Ausleihfrist für den jeweiligen Nutzer unbrauchbar und automatisch
zurück gebucht werden. Es entstehen keine Versäumnisgebühren, aber auch
keine damit verbundene administrative Kosten.
<zitat>6) für bis zu vier Werke wird eine Reservierung entgegengenommen;
wird
eines verfügbar, erhält man eine Benachrichtigung per E-Mail; leiht man
es nicht binnen dreier Tage aus, wird es automatisch wieder für andere
verfügbar;
- Reservierung und eine Benachrichtigung per E-Mail werden
selbstverständlich möglich sein. In einer DiViBib wird die ganze
Kommunikation zwischen einer Bibliotheken und ihren Benutzern auf
elektronischen Wegen abgewickelt werden.
<zitat>7) offensichtlich ist die Anzahl der eBooks, d.h. also der Lizenzen,
begrenzt (interessant wären die Lizenzgebühren);
- Dies entspricht dem analogen Modell.
<zitat>8) ausleihen darf jeder, der einen gültigen Bibliotheksausweis und
Internetzugang hat
- Berechtigt zur Ausleihe werden entsprechend alle Bürger der jeweiligen
Stadt sein, die gleichzeitig in der Stadtbibliothek als Nutzer registriert
sind.
In diesem Zusammenhang möchte ich Sie und anderen Kollegen zum weiteren
Gespräch über digitale virtuelle Bibliotheken an unseren Stand (42a) auf dem
Bibliothekartag in Dresden einladen. Sie können sich auch einen ersten
Überblick über das Modell der DiViBib durch unsere Vorträge auf dem
Bibliothekartag verschaffen.
- Mittwoch, den 22. März um 11 Uhr / Themenkreis 4 / Saal 5
?Bibliotheken für das 21. Jahrhundert ? Chancen einer digitalen virtuellen
Bibliothek für öffentliche Bibliotheken?.
Holger Behrens, DiViBib.
- Mittwoch, den 22. März um 17 Uhr 30 / Themenkreis 8 / Konferenzraum 6
?Von Bibliotheken, Verlagen, und der Bequemlichkeit der
Bibliotheksbenutzer?- Neue Erkenntnisse für öffentliche Bibliotheken?.
Ergebnisse aus der neuen Auswertung der Studie ?Leseverhalten in Deutschland
im neuen Jahrtausend? (Stiftung Lesen). Henner Grube, ekz.bibliotheksservice
und Ekaterina Vardanyan, DiViBib.
Wie freuen uns über die weiteren Gespräche und Anregungen zum Thema.
Mit freundlichen Grüßen aus Wiesbaden
Ekaterina Vardanyan
http://www.DiViBib.com
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
[mailto:inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Erich
Weichselgartner
Gesendet: Donnerstag, 9. März 2006 09:13
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: [InetBib] USA: Immaterielle vs materielle Buchausleihe
Hallo,
als (ehemaligem) New Yorker ist mir die Ausleihe elektronischer Bücher
der Brooklyn Public Library aufgefallen, die analog zur Ausleihe
gedruckter Exemplare realisiert wurde (falls das schon allgemein bekannt
ist, bitte ich um Nachsicht für einen Nicht-Bibliothekar; in deutschen
öffentlichen Bibliotheken habe ich so etwas noch nicht gesehen):
1) Es gibt eine Sammlung verfügbarer digitaler Werke (eBooks, audio
books, eMusic), in der man stöbern kann;
2) die Werke können ohne weitere Kosten "ausgeliehen" werden;
3) die Ausleihe ist auf max. 15 Werke beschränkt;
4) die Ausleihfrist beträgt in der Regel 14 - 21 Tage;
5) die Werke müssen nicht zurückgebracht werden, sondern "verfallen"
(auf diese Weise können keine Strafgebühren für verspätete Rückgabe
anfallen);
6) für bis zu vier Werke wird eine Reservierung entgegengenommen; wird
eines verfügbar, erhält man eine Benachrichtigung per E-Mail; leiht man
es nicht binnen dreier Tage aus, wird es automatisch wieder für andere
verfügbar;
7) offensichtlich ist die Anzahl der eBooks, d.h. also der Lizenzen,
begrenzt (interessant wären die Lizenzgebühren);
8) ausleihen darf jeder, der einen gültigen Bibliotheksausweis und
Internetzugang hat: "If you live, work, pay taxes, or are a student in
New York City, the library card is free. People who live outside New
York State must pay a yearly $50 fee and must renew their cards every year."
Abgesehen davon, daß das Ganze auf DRM-Technik mit den bekannten
Unzulänglichkeiten beruht, finde ich die Analogie analog - digital doch
bemerkenswert umgesetzt.
Link:
http://digitalbooks.brooklynpubliclibrary.org/D8068448-96D8-43BC-B420-20B657
63668E/10/184/en/Help-Policies-Borrowing.htm
Viele Gruesse,
Erich Weichselgartner
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.