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Re: [InetBib] Public Library of Science (was: ...)




Liebe Liste, 

ich hoffe, einige kurze Kommentare sind mir erlaubt. 

- In Ergänzung zu Dale Askey: PLoS hat Zahlen zu Produktionskosten
veröffentlicht: http://www.plos.org/downloads/oa_whitepaper.pdf. Das war
allerdings recht früh (2/2004), in der stärker von Innovation geprägten
Phase, vor der Zeit des Nobelpreisträger- und Impact-Factor-Marketings. Ob
das Geschriebene heute noch als offizielles PLoS-Statement gilt, mag jeder
selbst auf Basis des Umstands bewerten, dass das Papier heute nicht mehr
offensiv auf den PLoS-Seiten verlinkt ist. 

- Wie auch immer: Die Rolle von PLoS für Innovation im digitalen
Informationsmanagement der Wissenschaft ist nicht zu unterschätzen, auch
wenn man wirklich immer dazu sagen muss, dass PLoS nicht repräsentativ für
andere Publikationsformen stehen kann.  

- Beispielhaft transparent und flexibel regelt die Refinanzierung der
Artikelproduktion übrigens auch ACP:
http://www.copernicus.org/EGU/acp/guidelines_for_manuscript_and_article.html
#chapter7

Es gibt viel Information zu dem Thema. Ich gebe gerne weitere Auskunft. 

Beste Grüße, 
Wolfram Horstmann.

-----Original Message-----
From: inetbib-bounces@xxxxxxxxxxxxxxxxxx [mailto:inetbib-bounces@xxxxxxx
dortmund.de] On Behalf Of Walther Umstätter
Sent: Tuesday, January 10, 2006 4:13 PM
To: Internet in Bibliotheken
Subject: Re: [InetBib] Public Library of Science (was: ...)

Meine Frage:
Gehen wir hier bei InetBib, bei der Aussage "das ist eine Bibliothek"
noch immer davon aus,
dass da ein oder mehrere Gebäude mit gedruckten Büchern stehen müssen,
oder aktzeptieren wir zumindest in der Fachwelt auch Virtuelle
Bibliotheken (library without walls) als Bibliotheken?

Nach der Definition: Die Bibliothek ist eine Einrichtung die unter
archivarischen,
ökonomischen und synoptischen Gesichtspunkten publizierte Information
für ihre
Benutzer sammelt, ordnet und verfügbar macht,
ist für mich eindeutig was eine Bibliothek ist.
Sie ist keine Buchhandlung, und darum ist es auch etwas problematisch
von Kunden zu sprechen -
auch wenn unsere Nutzer kundig sein sollten ;-).

Das Bibliotheken Geld kosten ist sicher selbstverständlich.
Das bringt ein intelligenter Staat auch auf, um weit höhere Ausgaben zu
vermeiden,
und um seine Macht als Staat (durch Wissen) zu vermehren.

MfG

W. Umstätter

Dale Askey wrote:

Ich stimme Herrn Graf in diesem Fall zu. PLoS ist bloß im Namen eine
Bibliothek, funktioniert aber als Verleger und Verfechter der
Open-Access-Idee.

Die Mittel kommen von einer massiven Subvention, allerdings nicht vom
Bund, sondern von einer privaten Stiftung namens Gordon and Betty
Moore Foundation ($9 mio.). Ich habe nichts gegen PLoS, aber es ist
doch wichtig zu verstehen, daß ohne dieses Geld die durchaus
hochqualitativen Zeitschriften nicht kostenlos sein könnten. Die
Beiträge, die PLoS von den Autoren für die Veröffentlichung eines
Artikels verlangt, decken keineswegs die Produktionskosten.
Darüberhinaus gibt PLoS ihre Kosten pro Artikel nicht bekannt, was ein
ziemlich großes Ärgernis für die Verleger von nichtkommerziellen
"society journals"--eben die, wo PLoS sagt, macht mit--die auf keiner
so schönen Subvention sitzen, ist. Es läßt sich also Fragen, was
passiert wenn das große Geld weg ist.

Schönen Gruß
Dale Askey



Klaus Graf wrote:

On Mon, 9 Jan 2006 09:57:43 +0100
 "Elisabeth Simon" <e_simon@xxxxxxxx> wrote:

LIeber Herr Dietz, lieberHerr Graf, verzeihen Sie bitte,
daß ich mich jetzt auch noch in Ihre Diskussion mische. Also die
Public Library of Science ist sowohl eine Bibliothek



Was verstehen Sie denn bitteschoen unter einer Bibliothek?
Koennen Sie irgendwelche Beweise fuer Ihre These anfuehren?
Die PLoS ist keine Bibliothek, es sei denn z.B. die
Duesseldorfer Virtuelle Bibliothek ist in genau dem
gleichen Maße eine Bibliothek wie die Duesseldorfer
Stadtbuecherei.

Die PLoS unterhaelt keinen Buchbestand, sondern gibt
Open-Access-Zeitschriften online heraus, die sekundaer auch
als Druckausgaben vertrieben werden.

Klaus Graf






Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.