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[InetBib] Pflichtfortsetzung für immer und ewig




Liebe Kolleginnen und Kollegen,

zur Zeit befinde ich mich in heftiger Diskussion mit einem großen allseits 
bekannten deutschen Wissenschaftsverlag über die Stornierung einer sogenannten 
Pflichtfortsetzung.

Das Lexikonwerk läuft seit Anfang der 90ziger und ist nach über 16 Jahren 
mittlerweile bei Band 45 abgelangt. Jeder Band kostet ca. 250,- ?. Wir haben 
also gut und gerne bisher rund 12.000 ? !!! investiert. Leider reicht das Werk 
bisher erst bis Buchstabe F !!!.  

Die Bände werden an unserer Einrichtung nachweislich nicht genutzt und passen 
im 2. Jahrzehnt des Bezugs mittlerweile auch nicht mehr in unser 
Bestandsprofil.  Warum meine bibliothekarischen Vorgängerinnen diese Werk 
überhaupt zur Pflichtfortsetzung genommen haben, kann ich nicht nachvollziehen. 
Da liegt es natürlich nahe durchaus eine Abbestellung in Erwägung zu ziehen, 
zumal niemand sagen kann wie viele Bände bzw. noch zu erwartende Register- und 
Nachtragsbände erscheinen werden.

Mir ist natürlich klar das ohne bibliothekarische Pflichtfortsetzung und 
Finanzierungsgrundlage viele solcher Projekte  gar nicht realisiert werden 
könnten. Dennoch hielt ich es angesichts unserer Haushaltslage für mehr als 
legitim beim Verlag um eine Stornierung zu bitten. 

Zu meinem Erstaunen bot man mir zuerst einmal die Möglichkeit eines Rabatts an, 
wenn ich das Werk nicht wie bisher über den Buchhändler sondern im Direktbezug 
geliefert bekomme.  Auch die vergünstigte Verrechnung beim parallelen Online- 
und CD-Rom Bezug wurde in Aussicht gestellt. Nach etlichen Diskussionen wurde 
auch eingeräumt von den zu erwartenden Register- und Ergänzungsbänden befreit 
zu werden. Schon mal nicht schlecht :-). Ich würde aber trotzdem gerne den 
Bezug komplett einstellen und bat um Verständnis und Kulanz des Verlages. Die 
komplette Stornierung wurde allerdings mit dem Hinweis auf die 
Pflichtfortsetzung strikt abgelehnt.  

Deshalb meine grundsätzliche Frage: Wie sieht es tatsächlich rechtlich aus? Ist 
man wirklich für *immer und ewig" auf *Gedeih und Verderben"  einer sich 
hinziehenden Publikationweise verpflichtet. Oder gibt es Möglichkeiten des 
Ausstiegs?

Bin für alle Hinweise dankbar

Mit freundlichen Grüßen

E. Friedling 




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Dipl. Bibl. Erik Friedling 
Information Service Management (ISM) und Bibliotheksleitung
Hochschule der Medien (HdM)
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