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Google und GDZ



SPIEGEL Online geht auf Googles Digitalisierungsplaene und
den Rueckstand der Europaeer ein:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,370673,00.html

Der Autor hat sich vor allem in Goettingen umgehoert und
praesentiert einige Mittler-Zitate.

Erwaehnt wird, dass die vom GDZ digitalisierten Titel keine
Volltext-Suchmoeglichkeiten haben.

Wieso man keinen Workflow so einrichten kann, dass eine
OCR-Software standardmaessig einen schmutzigen Lesetext
erstellt, den man im Hintergrund (nach dem Vorbild der ZBLG
und etlicher US-Bibliotheken) anbieten kann, weiss ich
nicht. Das ist zwar keine perfekte Lösung, aber bei
Antiqua-Schriften angesichts des Fortschritts der
OCR-Technik absolut akzeptabel und wuerde keine erheblichen
finanziellen Mittel erfordern.

Aber es gibt noch genuegend andere Kritikpunkte am GDZ, die
den Schluss nahelegen, dass hier ineffezient Steuergelder
verpulvert werden:

Letzte News auf der Homepage sind von Februar 2004
http://gdz.sub.uni-goettingen.de/en/index.html

Es gibt keine Moeglichkeit, sich ueber die Neuzugaenge zu
informieren, schon gar keinen RSS-Feed. 

Immer wieder musste ich mich in der Vergangenheit ueber die
Unzulaenglichkeiten beim Suchen und Browsen aergern. Das
Browsen nach Erscheinungsjahr fuehrt auf eine nicht
existente Seite. Von den vier Moeglichkeiten unter
http://gdz.sub.uni-goettingen.de/search-entry.shtml
gehen drei nicht. Bei der vierten fehlen z.B. die Varia.

Hat man eine Kategorie zum Browsen ausgewaehlt, ist es
nicht etwa moeglich, sich einen Gesamtueberblick zu
verschaffen, auch wenns womoeglich nur 3 Titel sind. Man
muess jeweils alle Buchstaben von A bis Z durchprobieren.

Es ist mir auch nicht gelungen zu entdecken, wo die
Zeitschriften (z.B. die Nachrichten der Akademie oder das
Hanauische Magazin) in der Browsing-List eingeordnet sind.

Buchstaeblich seit Jahren sind im GBV Online-Ressourcen
verzeichnet, die "in Bearbeitung" sind (man suche etwa nach
"Urkundenbuch"). Die Mittelrheinischen Regesten wuerde
vielleicht eine andere Bibliothek gerne digitalisieren,
aber der Goettinger Eintrag "auf Vorrat" blockiert alles.
Es handelt sich wohlgemerkt nicht um Monate, sondern um
Jahre. Bereits vor einem Jahr hatte ich dazu eine
Korrespondenz mit Goettingen.

Wenn man die Drucke in deutscher Sprache 1500-1599 filtert
und nach göttin? bei den GBV Online-Ressourcen sucht, wird
man feststellen, dass nur ein Bruchteil der verzeichneten
Werke tatsaechlich erreichbar ist. Das war bereits vor
Monaten der Fall.  

Die Nutzungsbedingungen beim PDF-Download sind alles andere
als mit "Open Access" vereinbar. Das GDZ spielt sich als
Herr gemeinfreier Kulturgueter auf, obwohl Goettingen
vorgibt, die Berliner Erklaerung zum Open Access zu
unterstuetzen.

In Ermangelung einer OAI-Schnittstelle sind die GDZ-Inhalte
nicht via OAIster auffindbar.

Es waere an der Zeit, die bestehenden
Digitalisierungs-Unternehmungen effizienter zu gestalten
und sie besser zu "promoten" statt nach neuen Programmen zu
schreien.

Klaus Graf


 


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.