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RE: LIBREAS über E-Books
- Date: Mon, 18 Jul 2005 12:01:42 +0200
- From: "Steinke, Tobias" <steinke@xxxxxxxxxx>
- Subject: RE: LIBREAS über E-Books
Hallo,
vielen Dank für den interessanten Hinweis. Das Thema eBooks ist in Deutschland
tatsächlich insbesondere im Vergleich zu Amerika weit zurück. Was Ihr Wunsch
nach weiterführenden Links zum Artikel über Ausleihsysteme für eBooks angeht,
sollte man sein Augenmerk deshalb auch auf amerikanische Seiten richten. Als
Beispiel sei hier die Lösung Libwise (http://www.libwise.com/) genannt.
Ich denke, Kernproblem ist die Frage, was man eigentlich unter einem eBook
versteht. In Deutschland herrscht dbzgl. die Meinung vor, eBooks seien
digitale Formen von gedruckten Werken und die digitale Variante diene
eigentlich nur zum einfachen Transfer. Letztlich wird dann doch ausgedruckt.
Als Folge kommt deshalb häufig PDF zum Einsatz, denn man will ja das Druckbild
"des Originals" möglichst exakt haben.
Meiner Meinung nach zeichnet sich ein eBook aber gerade dadurch aus, dass es
digitale "Originale" sind und dass man sie auch digital nutzt. Ein eBook
braucht gerade nicht an einem starren Druckbild zu hängen und sich auf das
beschränken, was Papier kann. Ein eBook sollte auf jedem mobilen Endgerät
bestmöglich lesbar sein, egal ob Notebook, PDA oder Smartphone. Dazu braucht
es eine komplette Unabhängigkeit von Schriftart und -größe,
Bildschirmauflösung und Darstellungsmöglichkeiten. Das Reader-Programm soll
das eBook auf jedem Gerät ideal darstellen (Seitenumbruch nach
Bildschirmgröße) und dem Benutzer darüberhinaus überlassen, welche Schriftart,
-größe und -farbe verwendet wird (Barrierefreiheit). Selbstverständlich gehöre
Funktionen wie benennbare Lesezeichen, eigene Notizen und Markierungen, sowie
vorgegebene und eigene Verknüpfungen zwischen Texten dazu.
PDF ist in der Hinsicht weitgehend unbrauchbar. Wer mal ein "normales" PDF auf
einem kleinen Bildschirm geöffnet hat (PDA oder Smartphone) wird das schnell
einsehen. Wesentlich besser ist da etwa das Mobipocket-Format, wozu sich seit
einiger Zeit auch libri.de entschieden hat.
Einen guten Überblick zur eBook-Szene gibt übrigens ein Artikel in c't 11/05
von Jürgen Rink, "Bibliothek im Griff - Digitale Literatur auf Notebook, PDA
und Smartphone".
Mit freundlichen Grüßen
Tobias Steinke
--
Tobias Steinke
Die Deutsche Bibliothek
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