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Islamische Schriftdenkmäler in österrei ch -bitte um Tips (master thesis)



Liebe Liste,

als meine Masters Thesis im Lehrgang "Bibliotheks- und
Informationsmanagement" an der Donau-Universität Krems beschäftige ich
mich mit der Problematik der Auffindung und Erschliessung islamischer
Schriftdenkmäler in Österreich . es soll darum gehen, wie ich - oft noch verbuorgene und unbekannte - islamische Schriftdenkmäler ausfindig mache und erschliesseich hab eh schon einiges an Material beisammen, hätte aber
noch ein paar Fragen, bei denen ich Hilfe gebrauchen könnte:


- ich suche Literatur zum Thema Abgrenzung : Was ist als Schriftdenkmal
zu bezeichnen, was nicht ?  -wo ziehe ich die grenzen? falls da jemand
Literaturtips hat wäre ich sehr dankbar

- ist vielleicht jemand schon irgendwo über ähnliche Projekte
/Überlegungen gestolpert: Wie finde ich Bestände-Handschriften etc. in
einer bestimmten Sprache , Schrift, etc ? über hinweise würde ich mich
sehr freuen

- ich hab zwar schon 8 -10 Datenbanken und Projekte gefunden, davon 2 in
Freiburg,; falls jemand noch von weiteren Datenbanken/Projekten weiss,
wäre ich sehr verbunden

auch sonstige Ratschläge sind sehr willkommen !

auf Nachfrage gebe ich gerne genauere Auskünfte

mit freundlichen Grüßen

Walter Scheithauer
Rueppgasse 16/6
1020 Wien

0043 1 212 91 91

Expose:

Islamische Schriftdenkmale in Österreich – Überlegungen zu ihrer Auffindung und Erschließung


Über ganz Österreich verstreut finden sich in Bibliotheken, Archiven und Privatbesitz Sammlungen und oft auch einzelne Vertreter islamischer Handschriften, d.h. Handschriften in arabischer Schrift, vorzugsweise in den Sprachen Arabisch, Persisch und Türkisch. Gerade aufgrund der langen wechselvollen Beziehungen zum osmanischen Reich stößt man immer wieder auf osmanische Dokumente (Urkunden), die zum Teil noch vollkommen unbearbeitet, ja sogar oftmals unbekannt sind. So wurde bei einer Stichprobe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek unter den Handschriften eine Urkunde Abdülhamids II. gefunden; im Stift Göttweig liegen mindestens zwei inedierte osmanische Urkunden aus dem 17. –18. Jahrhundert.
Bisher gibt es zwei große Kataloge (aus dem 19.Jahrhundert) über die Handschriften der Handschriftensammlung der Nationalbibliothek und der K.k. konsularischen Akademie, eine Edition von Regesten osmanischer Dokumente im Haus – hof – und Staatsarchiv, und unvollständige Nachbearbeitungen der persischen und türkischen Handschriften der Nationalbibliothek. Außerdem wurde im Zuge des „World survey of islamic manuscripts“ (Al –Furqan, London1992) Österreich behandelt, allerdings sehr kursorisch.
Aber es sind ja nicht nur Handschriften, es geht auch um die Aufschriften, wie z. B. auf den von den Türken erbeuteten Fahnen, auf dem Krönungsmantel in der Schatzkammer und auf dem Grabtuch Rudolfs IV. Außerdem gibt es mindestens zwei osmanische Grabsteine in Österreich (z. b. das sog. Laudon-grab zwischen Wien Hütteldorf und Mauerbach).


Der erste Hauptteil der Arbeit wird sich darum drehen, wie man solche Schriftdenkmale auffindet, d. H. es sollte eine Art Gebrauchsanweisung herauskommen, die man dann modifiziert auf andere europäische Länder anwenden kann (Wie gehe ich vor, wenn ich Schriftdenkmale in arabischer Schrift finden will ?). Es sollte dann Exkurse geben über das Archivwesen und andere Institutionen, so dass man verstehen kann, wie diese Dokumente dorthin gelangt sind und man so weiß, was man wo suchen muss.
Wichtig wird in diesem Teil auch die Abgrenzung sein, sowohl in stofflicher (sollen die Inschriften wirklich auch aufgenommen werden ? wenn ja, auch die Münzinschriften ? und warum ? was ist ein Schriftdenkmal ?) als auch in zeitlicher Hinsicht (Ende mit dem Ende des osmanischen Kalifats ? oder sollen die prunkvollen Schreiben von Schah Reza Pahlevi im Archiv der Republik auch aufgenommen werden ?); diese Fragen werden ausführlichst diskutiert werden.


Schließlich sollen Fragen der Erschließung und Zugänglichmachung geklärt werden. Die Möglichkeiten - Katalog und/oder Datenbank sollen mit ihren Vor- und Nachteilen ausführlich diskutiert werden. Einen breiten Raum werden hier die verschiedenen Projekte im Ausland einnehmen die in ihren Vor- und nachteilen analysiert werden sollen. Eine der Fragen, die natürlich hier zu klären sein wird, ist die Auswahl des passenden Transkriptionssystems.

Zusammenfassung: Ziel dieser Arbeit ist eine Art Gebrauchsanleitung, wie islamische Schriftdenkmale in Österreich aufgefunden, erschlossen und am besten zugänglich gemacht werden können.


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.