[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

AW: Spiegel Online: Google und die alten Eu ropäer



Sehr geehrter Herr Eichwalder,
Danke für den Hinweis darauf, dass  ja wohl auch  fremdsprachigen Bestaende
digitalisiert  werden! Und was ist mit den Uebersetzungen, z. B. unserer
Literaten? Auch die werden den Amerikanern u. a. zugaenglich sein! Ich finde
es peinlich und bedauernswert, dass hier unnoetig Fronten aufgemacht werden!
(Siehe dazu auch den Art. in der Sueddeutschen Zeitung  v. 25./26.2.2005:
Googles Gegner;
Frankreich will Bibliotheken digitalisieren - und dem US-Unternehmen Paroli
bieten ....."Während Jeanneney die Digitalisierung für eine ausgezeichnete und
notwendige Sache hält, weist er darauf hin, dass Googles Projekt zu einem
gefährlichen Ungleichgewicht in der Auswahl der eingescannten Bücher führen
wird. Zukünftige Generationen, argumentiert er, würden durch Google den
Eindruck bekommen, dass Bücher, die es zu lesen lohne, allein in englischer
Sprache verfasst worden seien. 75 Prozent aller Suchanfragen im Internet
laufen über Google - die Gefahr ist also nicht von der Hand zu weisen. Das
Unternehmen verfügt seit seinem Börsengang im vergangenen Sommer über enorme
Kapitalressourcen und wird diesen Vorsprung möglicherweise ausbauen. Die
Folge, so der Bibliothekar, könnte eine "überwältigende Dominanz Amerikas"
sein.

   Europa vs. Amerika

   Deshalb gelte es, ein Projekt auf die Beine zu stellen, das der
amerikanischen Unternehmung etwas entgegensetzen könne. Bisher habe der
Protektionismus die Vorherrschaft der angelsächsischen Länder in Grenzen
halten können. Jetzt schlage die Stunde des "Gegenangriffs".....")

Mit freundlichen Gruessen,

Luise von Loew,
Muenchen


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: owner-inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
[mailto:owner-inetbib@xxxxxxxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Karl Eichwalder
Gesendet: Sonntag, 27. Februar 2005 08:12
An: INETBIB@xxxxxxxxxxxxxxxxxx
Betreff: Re: Spiegel Online: Google und die alten Europäer

Uwe Müller <u.mueller@xxxxxxxxxxxxxxxx> writes:

> Spiegel Online schreibt:
>
> "AUFSTAND DER BIBLIOTHEKARE
> Google und die alten Europäer
> von Christoph Seidler
>
> In einer gigantischen Scan-Aktion digitalisiert Google mehrere Millionen
> Bücher aus Bibliotheken in den USA und England. Bibliothekare aus
> anderen Ländern fürchten nun, dass der digitale Expresszug ganz ohne sie
> abfährt. Frankreich bläst nun zur europäischen Großoffensive - und
> Deutschland signalisiert Zustimmung. ..."

Wenn die Bibliothekare eine angelsächsische Überfremdung fürchten,
sollen sie eben dafür sorgen, daß "ihre" Inhalte frei zugänglich
werden.  Die Universität Toronto ist sich übrigens nicht zu schade, auch
Bücher in fremden Sprachen ins Netz zu stellen.

>
> Der vollständige Artikel befindet sich unter
> http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,343441,00.html

Schön ist dieser Satz:

    Schuld daran sind neben finanziellen und technischen Fragen auch die
    Urheberrechte der Verlage.

finanzielle Fragen: Wie wäre es damit, Steuergelder zu einer solchen
Kulturförderung einzusetzen?

technische Fragen: Was soll daran so schwer sein, Bücher zu
digitalisieren und zum Download anzubieten?

Urheberrechte der Verlage: Die Urheberrechte liegen in den seltensten
Fällen bei den Verlagen.

--
http://www.gnu.franken.de/ke/                           |      ,__o
                                                        |    _-\_<,
                                                        |   (*)/'(*)
Key fingerprint = F138 B28F B7ED E0AC 1AB4  AA7F C90A 35C3 E9D0 5D1C


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.