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Re: AW: Wasserflaschen mit in Bibliothek???



"in der Staatsbibliothek zu Berlin ist es ausdrücklich verboten, Speisen und Getränke (natürlich auch einfache Wasserflaschen) in die Lesesäle mitzunehmen. Ein Problem ist, dass sich im Lesesaal in der Potsdamer Straße eine Cafeteria befindet und Benutzer gelegentlich von dort etwas mitbringen. Aber hin und wieder machen wir Kontrollen und schimpfen mit den Übeltätern; Uneinsichtige riskieren ein Hausverbot."


Schon diese Wortwahl laesst erkennen, welch Geistes Kind der Autor dieser Mail ist. Der Benutzer, der von seiner grundrechtlich geschuetzten Handlungsfreiheit Gebrauch macht (auch wenn er gegen die Bibliotheksordnung verstoesst) wird als Uebeltaeter gesehen. Die wahren Uebeltaeter sind Bibliotheksaufpasser wie der obige, die nicht wahrhaben wollen, dass es gute Gruende gibt zumindest Wasserflaschen in Lesesaelen zu benutzen. Abgesehen von medizinischen Notwendigkeiten ist es aus medizinischer Sicht auch ausserordentlich sinnvoll, regelmaessig Fluessigkeit aufzunehmen. Dafuer jedes Mal eigens die Cafeteria, so vorhanden, oder das Schliessfach aufzusuchen, wo dann ein mitgebrachtes Getraenk, das in der Cafeteria nicht in der gewuenschten Form oder zum gewuneschten Preis angeboten wird, regelmaessig konsumiert werden kann, erscheint mir uebertrieben. Mir sind auch keinerlei empirische Untersuchungen ueber Wasserschaeden an Buechern durch Mitbringung von Wasserflaschen bekannt.


Da laesst ein Bibliotheksdirektor, verantwortlich fuer den Brandschutz, seine Bibliothek abfackeln - und ihm passiert nichts. Aber der Benutzer, der es wagt, mit einer Wasserflasche zu arbeiten, wird als eine Art Verbrecher angesehen.

Klaus Graf


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.