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AW: Balsam fuers bibliothekarische Selbstbewusstsein: aus den USA
- Date: Fri, 10 Dec 2004 12:35:31 +0100
- From: "Rohde Bernd" <Bernd.Rohde@xxxxxxxxxxxxx>
- Subject: AW: Balsam fuers bibliothekarische Selbstbewusstsein: aus den USA
Liebe ListenteilnehmerInnen,
> William R. Brody, Präsident der Johns Hopkins University:
>
> "You see, our library has the most effective search engines
> yet invented — librarians who are highly skilled at ferreting out the
> uniquely useful references that you need"
Das ist nett gemeint, was Herr Brody da sagt, allerdings hat es fuer mich
einen etwas schalen Nachgeschmack, wenn man hier wieder mit einer
(Such-)Maschine verglichen wird. Tatsache ist doch, dass die menschliche
Intuition plus Erfahrung beim Suchen, die wir in unserem Beruf durch
langjaehrige Berufserfahrung einbringen koennen, eben etwas hoechst
menschliches und nichts maschinelles ist. Der wichtigste Unterschied ist
jedoch, dass Suchmaschinen nichts anderes als reine Werkzeuge sind. Wir aber
sind die qualifizierten Handwerker, die diese komplexen Werkzeuge moeglichst
optimal auszunutzen wissen (sollten) und nicht selbst ein Werkzeug.
Wenn man von Kollegen/innen hoert, deren kleine OPLs wegrationalisiert worden
sind (und das Personal gleich mit), weil "man ja mit Hilfe von Suchmaschinen
im Internet alles finden kann und deswegen die Bibliothek nicht mehr braucht",
dann reicht es meineserachtens nicht aus, sich nur als "besseres Google" zu
praesentieren, weil der Arbeitgeber diesem Bild folgend dann bei der Steichung
der Bibliothek nichts anderes macht, als eine gute und teure Suchmaschine
durch eine billigere aber fuer seine Beduerfnisse vermeintlich ausreichende zu
ersetzen, vor allem, da die billigere (Google) sowieso zur Verfuegung steht
und die teurere dann nur Luxus ist.
Aber in unserer heutigen Zeit, wo "Mitarbeiter" zu "Human resources"
umgewandelt werden, ist das wohl die Sprache, die man sprechen muss, um nicht
ganz unterzugehen.
Gruss aus Bern
Bernd Martin Rohde
__________
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