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Re: Bibliothekar = Wissenswirt?



Dass sich aus dem bereits hier diskutierten, neben dem

Betriebswirt, dem Volkswirt, dem Informationswirt, sich der Wissenswirt

förmlich aufdrängt, ist eigentlich zwangsläufig.
Das mit der Kneipe, dem Bier und dem Wissen, das wir dann ausschenken, sehe ich allerdings noch nicht so ganz ;-),
und der "knowledge keeper" scheint mir nicht weit von U. Ecos Bibliothekar angesiedelt zu sein.
MfG
W. Umstätter


P.S. Zum Googlen
Betriebswirt (344.000), Betriebswirte (81.000), Volkswirt (83.900), Volkswierte (37.900), Informationswirt (3.700), Informationswirte (869)
Wissenswirt (10) Wissenswirte (0)




Bernhard Eversberg wrote:
Er hat nur den Fehler

On 20 Oct 04, at 11:08, Mario Kowalak wrote:



ich wuerde das gern noch mal durch einen Perspektivwechsel ergaenzen. Ich
kann nicht sehen, warum es gaenzlich falsch sein soll, zumindest im
uebertragenen Sinn auch von einem "Wissensspeicher" zu sprechen. Eine Anleitung
zum Bau oder zur Reparatur eines Apparats z.B. beinhaltet doch "Wissen". Ich
wuerde das auch schamlos auf geisteswissenschaftliche Texte und vieles andere
ausweiten wollen. Eine gescheite Monographie ueber Goethe ist doch mehr als eine
"Datensammlung". Das hat sich wenigstens jeder, der "forscht", zu Beginn des
Schreibens vorgenommen. Dabei voellig einverstanden, dass es nicht um das Wissen
selbst geht, das in Bibliotheken organisierbar ist.



Nun gut. Man muß auch konstatieren, daß z.B. "Knowledge management" über 4 Mio mal vorkommt (in Google), "Knowledge Discovery" 314.000 mal. Die Vorstellung vom Wissen als einer Art Stoff oder Ware ("commodity") ist demnach enorm verbreitet, das werden wir aus den Köpfen nicht wieder rauskriegen.
Dann waere es konsequent, unsere Profession mit einer neuen Berufsbezeichnung zu profilieren: "Wissenswirt". Wie der Gastwirt normalerweise das Bier nicht selber herstellt, sondern beschafft und bereitstellt, so sind wir doch Logistiker des aufgezeichneten Wissens. So wie das Bier nicht selber den Zustand der Alkoholisierung verkörpert, sondern erst durch Konsumierung diesen auslöst, so stellt das Buch nicht selber das Wissen dar, sondern erst das Lesen kann Wissen im Kopf des Rezipienten entstehen lassen. (Naja, im Gegensatz zum Bier aber nur bedingt.)


Übrigens: weder der "Wissenswirt" noch sein Plural kommen bislang in Google vor.
(Der Singular nur deswegen, weil Wissenswirtschaft in 10 Dokumenten mit Trennstrich vorkam. Hilfreich fragt Google, ob man "wissenswert" meine.)
Schnellstens die .COM-Adresse sichern ...



MfG B.E.







Bernhard Eversberg
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