[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

R-Reform: Volksentscheid?



Testabstimmung beim ZDF:
http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/5/0,1367,MAG-0-2144773,00.html

Erneut haben sich Politiker von FDP und CDU für eine Rücknahme der Reform
ausgesprochen, darunter C. Pieper (FDP), J. Schönbohm und K. Reiche (CDU).
C. Binninger (CDU) fordet Volksentscheid, weil Umfragen eine sehr geringe
Akzeptanz (13%) gezeigt hätten.

Gegen eine Rücknahme sind R. Koch und K. Beck (SPD) und wohl auch E. Teufel
(CDU), sowie Verlags-Interessenvertreter. Sachargumente waren aus diesen
Kreisen
nicht zu vernehmen, nur politische, resignative oder gar ökonomische. Auf der
politischen Hochebene ist Wulff wohl der einzige, der einige Sachkenntnis an
den
Tag gelegt hat. So könnte denn die Anhebung auf diese Ebene den Schlamassel
sogar
noch vergrößern. Denn ein Beschluss der MP-Konferenz müßte einstimmig sein
(!),
und kommt keiner zustande, wäre es ein Bärendienst: die Gleichgültigkeit
würde
weiter zunehmen ("Wenn sogar die sich nicht einigen können, warum soll ich mir
da
Mühe geben?").

Es war wohl, wie schon oft bemerkt wurde, von vornherein verfehlt, die
Zuständigkeit dem vermeintlichen Monopolisten Duden zu entwinden und in die
Hände
von Politikern und selbsternannten Experten (mit undurchleuchteten
wirtschaftlichen Verflechtungen) zu legen. Die Zuständigkeit lag vor der
Reform
de facto bei der Schreibgemeinschaft selbst, und breite Akzeptanz wird sich
nur
einstellen, wenn sie dorthin zurückgegeben wird. Ein Weg dahin könnte, meint
man
spontan, der Volksentscheid sein. Der jedoch ist nur auf Länderebene möglich.
Was
soll passieren, wenn er hier so und dort anders ausfällt? Cuius regio eius
regula?


MfG B.E.


Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
e-mail  B.Eversberg@xxxxxxxx


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.