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Re: Subiti-Klage



Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
ich leite folgende mail im Auftrage von Frau Dusch aus dem Ministerium
für Wissenschaft und Forschung des Landes NRW an diese Liste weiter.
Heiko Geick

> ------------------
>
> Klaus Franken schrieb:
>
> 2. Die verschiedenen Resolutionen wie Budapester Erklärung, Berliner
>
> Erklärung, Appelle in verschiedenen Universitäten sind zwar
> notwendig und
> hilfreich, ändern aber am Publikationsverhalten der Wissenschaftler
> noch
> nichts.
>
> 3. Wer Open Access erreichen will, der muss sich in die Diskussion
> mit
> jedem einzelnen Wissenschaftler begeben - das ist zeitraubend,
> frustierend
> und führt nur ganz langsam zum Erfolg (und häufig nicht). Hier
> können sich
> die Bibliothekare betätigen!
>
>
> Bibliothekare sind hier - zu Recht - in besonderer Weise gefordert
> und gefragt. Bibliographisches Wissen und Engagement können zu einem
> entscheidenden Erfolgsfaktor der Gesamtinitiative werden - dies gilt
> für Open Acess Publikationssysteme ebenso wie für ein
> qualitätsvolles wissenschaftliches Informationsmanagement insgesamt.
> Für beides gilt: Ebenso wie sich das Gesamtsystem Bildung und
> Wissenschaft mit der zunehmenden Digitalisierung des
> (Forschungs-)Alltags verändert, müssen zeitgerechte Strukturen des
> wissenschaftlichen Publizierens entwickelt und profiliert werden.
> Sie sind Startvoraussetzungen und Promotoren für den offenen Zugang
> zu weltweit verfügbaren Informationen und den effizienten Austausch
> in globalen Wissens-Netzwerken. Funktionierende forschungsnahe
> Formen des wissenschaftlichen Publizierens sind Basiswerkzeuge für
> die erfolgreiche Teilhabe an der Gestaltung der Wissensgesellschaft
> der nächsten Generation.
>
> Die Unterzeichnung der "Berliner Erklärung über den offenen Zugang
> zu wissenschaftlichem Wissen" im Oktober 2003 durch die Präsidenten
> der Fraunhofer-Gesellschaft, der Hochschulrektorenkonferenz, der
> Leibniz-Gemeinschaft, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der
> Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher
> Forschungszentren sowie der Vorsitzende des Wissenschaftsrates war
> eine entscheidende Wegmarke. Sie hat ein eindeutiges Signal für eine
> konsequentere Nutzung des Internets zur wissenschaftlichen
> Kommunikation und zur Veröffentlichung von Forschungsergebnissen mit
> dem Ziel des freien Zugangs zur Wissenschaft und dessen
> Arbeitsergebnissen gesetzt. Die kontinuierliche Erweiterung des
> Kreises der Unterzeichner - beispielsweise um das CERN - spricht für
> sich.
>
> In Nordrhein-Westfalen hat das Ministerium für Wissenschaft und
> Forschung mit der Initiative "Digital Peer Publishing NRW" und der
> gleichlautenden Ausschreibung Ende September 2003 ebenfalls eine
> Open Acess Publikationsinitiative auf den Weg gebracht.
> Unter dem Dach von "Digital Peer Publishing NRW" werden seit April
> 2004 acht Impulsprojekte an nordrhein-westfälischen Hochschulen zum
> Aufbau fachspezifischer eJournals gefördert. Diese sollen ein
> schnelles, wissenschaftsnahes und transparentes digital peer
> publishing ermöglichen und perspektivisch der scientific community
> national und international offen stehen.  Im Rahmen der ersten
> Ausschreibung werden Tandems aus Bibliotheksmitarbeitern (in der
> Regel Fachreferenten) und Fachwissenschaftlern gefördert, die -
> vergleichbar einem traditionellen Redaktionsteam - ein
> elektronisches Journal aufbauen. Die technische Basisinfrastruktur
> (zentrale Hardware und Software) ist für alle Impulsprojekte
> einheitlich und wird zentral am Hochschulbibliothekszentrum in Köln
> vorgehalten.
>
> Um den Open Access Ansatz von Anfang an gezielt umzusetzen, wurde
> gemeinsam mit dem Institut für Rechtsfragen der Freien und Open
> Source Software (http://www.ifross.de) eine zentrale Open Publishing
> Lizenz (DPPL) entwickelt, unter der alle eJournal der Initiative
> veröffentlicht werden. Die Lizenz umfasst drei Kernmodule; die
> Rechtseinräumung erfolgt in allen Fällen kostenlos. Das
> Basislizenzmodul sieht verpflichtend vor, dass sämtliche Dokumente
> von jedermann gelesen und unverändert elektronisch weitergegeben
> oder zum Download bereit gestellt werden können.
>
> Die DPPL ist der Versuch, für Autoren und Nutzer eine den Open
> Access Ansatz konsequent in das deutsche Recht integrierende Lizenz
> anzubieten. Das Drei-Stufen-Modell soll wissenschaftlichen Autoren
> hinreichend Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum eröffnen und
> Lesern Sicherheit im Umgang mit den Open Access Materialien bieten.
> Die Lizenz setzt gezielt auf die ungehinderte elektronische
> Verbreitung - ohne die Option der (traditionellen) Publikation in
> Druckform einzuschränken. Hochschulen, Forschungseinrichtungen und
> Bildungsträger sind eingeladen, die Digital Peer Publishing Lizenz
> ihren Open Access Publikationen zu Grunde zu legen. Eine möglichst
> breite Nutzung über die nordrhein-westfälische Initiative hinaus ist
> ausdrücklich angestrebt, um für Autoren und Nutzer gleichermaßen
> möglichst hohe Transparenz und Übersichtlichkeit zu gewährleisten
> und eine Diversifizierung bei den rechtlichen Grundlagen zu
> vermeiden.
>
> Weitere Details zur Initiative DIPP NRW sowie den Lizenztext können
> Sie unter der URL http://www.dipp.nrw.de nachlesen.
>
> Christiane Dusch
> Ministerium für Wissenschaft und Forschung
> des Landes Nordrhein-Westfalen
> Referat 214
> Tel 0211 896 4572
>
>
>
>


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.