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dandelon.com und andere Browser als IE
Liebe Liste,
dass wir noch vieles unterstützen müssen - vielleicht auch die 50 weiteren
Browser - ist theoretisch richtig. Aber wie praktisch finanzieren? Ganz
einfach: wer einen anderen Browser fordert, soll einfach eine Lizenz von
intelligentCAPTURE erwerben (dafür braucht man gar keinen Browser) und dann
haben wir Geld für solche Anpassungen. Das Problem besteht darin, dass eine
große kriminelle Szene sich Microsoft zum Ziel genommen hat und jede Lücke
ausspäht. Auch andere werden drankommen, das ist nur eine Frage der Zeit.
Natürlich nehme ich den Ruf nach anderen Browsern auf - doch er kam vor 2
Wochen zum ersten Mal und kommt in der Liste nicht an erster Stelle.
dandelon.com ist ein kostenloses Angebot - wer zahlt kann gerne auch ein
Extra haben, ansonsten muss er etwas länger warten.
Inhaltlich finde ich es viel spannender, neue Thesauri zu integrieren und
zu entwickeln, die Fortschreibung von Thesauri/TopicMaps/Ontologies
maschinell effizient zu unterstützen, neue Medientypen zu unterstützen
(demnächst auch durch Spracherkennung und maschinelle Indexierung für
Bilder, Video, Musik, Objekte), die Funktion Artikel-Suche schalten wir
gerade mit den ersten 100 Artikeln zur ComInfo frei, neue
Retrieval-Funktionen zu implementieren, neue Sprachen zu unterstützen bzw.
die schon implementierten fortzuschreiben, mehrsprachige Interfaces zu
haben, bessere Benutzermodellierung. Viel spannender fände ich es, ein
Interface zu schaffen, mit dem man dandelon.com nur anruft, seine Frage
schildert und dann eine perfekte Literaturauswahl per eMail innerhalb von
ein paar Minuten im kompletten Volltext zugestellt bekommt.
Browser-Anpassungen sind dagegen langweilig - aber nötig.
Die Zielgruppe sind natürlich nicht in erster Linie Bibliothekare, sondern
die Leser. Ganz normale Studenten und Wissenschaftler oder Interessierte
die von ihrem PC zu Hause oder im Büro eine Literatursuche machen wollen
und immer weniger bereit sind, 100 % von Büchern aus der Bibliothek zu
tragen und 80 % nach Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses praktisch
ungelesen zurückzutragen - oder die keine Zeit oder Möglichkeit haben, in
einer schönen Präsenzbibliothek zu weilen (mein eigenes Schicksal mangels
Zeit). Bei meinen eigenen Studenten, ich bin Stammhochschullehrer der FHS
Burgenland, FB Informationsberufe, sehe ich, dass der Gang zur Bibliothek
eher zur Ausnahme wird, weil wirklich nichts im Internet zu finden war. Und
dies, obwohl unsere kleine Bibliothek an unserer FH eine reine
Präsenzbibliothek ist, sehr gut gelegen, gute Arbeitsbedingungen, nette
Bibliothekare. Wer sonst, wenn nicht solche Studenten soll dann noch in
eine Bibliothek kommen? Es geht mir nicht um Browser - mir geht es um den
internationalen Standort Wissenschaft - um neues Benutzerverhalten - um
praktische Weiterentwicklung von Information Retrieval-Technologie.
Für mich läuft die Diskussion eigentlich in die falsche Richtung: nur in
Richtung Sicherheit (juristisch Urheberrecht nicht verletzen, technisch
Browser-Sicherheit und Vorlieben). Wie wäre es, wenn wir in der Liste über
sinnvolle Funktionen und deren Finanzierung nachdenken? Die wesentlich
besseren Retrieval-Ergebnisse unseres Ansatzes haben doch direkt einen
erheblichen Einfluss auf die Bestand- und Personalkosten einer Bibliothek,
sprechen wir doch über diesen Nutzen und wie wir ihn mehren können: bessere
Kapitalverwertung, bessere Wissenschaft.
Mit freundlichem Gruß
Manfred Hauer
AGI - Information Management Consultants
Dipl.-Inf.wiss. Manfred Hauer M.A.
Mandelring 238 b
67433 Neustadt / Weinstrasse
+49 6321 96 35 - 10
Manfred.Hauer@xxxxxxxxxx
http://www.agi-imc.de
http://www.dandelon.com
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.