Out of Topic: Fresszettel

[petra seegets <pseegets@xxxxxxxxxx>]

Liebe Frau Wiegand,
könnte es sein, daß es sich bei den von Ihnen gesuchten "Fresszetteln"
um
sogenannte "Schluckbildchen", "Eßbildchen" oder "Eßzettel" handelt?
Diese
hatten allerdings nichts mit Ablässen zu tun, sondern waren
Devotionalartikel, die an Wallfahrtsorten mit dem lokalen Gnadenbild in
Berührung gebracht, geweiht und dann verkauft wurden. Sie ähnelten
heutigen Briefmarkenbögen, d.h., auf einem Druckbogen befand sich in
mehreren Reihen neben- und untereinander immer das gleiche Bildchen.
Verwendet wurden Eßzettel, um bei Krankheit o.ä. der heilenden Kraft des

Gnadenbildes, an dem der Bilderbogen geweiht worden war, teilhaftig zu
werden: Man schnitt eines der kleinen Bilder vom Bogen, mischte es
erkranktem Vieh unter das Futter oder schluckte es wie eine Tablette.
Nachzulesen z.B. in: Hexen und Hexenverfolgung im deutschen Südwesten.
Katalogband zur Ausstellung des Badischen Landesmuseums in
Zusammenarbeit
mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde der Universität
Tübingen,
Karlsruhe 1994, S. 63 (Katalognummer 105 und 106 von Anita
Chmielewski-Hagius).

Mit freundlichen Grüßen,
Petra Seegets, Hummeltal

Birgit Wiegandt wrote:

> Hallo,
>
> kennt jemand eine Quelle(am liebsten Internet) fuer die Erklaerung und

> Bedeutung des Begriffs "Fresszettel"?? Es hat scheinbar damit zu tun,
> dass Mönche Ablasse verkauften und die "armen Suender" diese Zettel
mit
> Gebeten usw. schlucken mussten.
>
> Danke und Gruss
>
> B. Wiegandt
> --
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