Veranstaltung

[Frauke Mahrt-Thomsen <frauke.mahrt-thomsen@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>]

Sehr geehrte, liebe Kollegen und Kolleginnen,

wir möchten Sie herzlich zur Veranstaltung des Arbeitskreises Kritischer
BibliothekarInnen (Akribie) während des Bibliothekskongresses in Leipzig
einladen mit dem Thema:

Bürgerrechte und Bibliotheken.
Die Aushöhlung des freien Zugangs zur Information und Bildung
durch die Ökonomisierung der Gesellschaft,

mit den Einstiegs-Referaten von:

- Klaus Döhmer / Universitätsbibliothek Dortmund: Benutzer versus Kunde,
- Laura Held / Bundeskunsthalle Bonn: Kunstwerk versus Altpapier,
Moderation: Norbert Cobabus/Die Deutsche Bibliothek,

am Mittwoch, d. 24.3.2004, 15-18 Uhr, CongressCenter Leipzig, Vortragsraum 12
(weitere Erläuterungen zum Thema s. unten).


Mit freundlichen Grüßen,
im Auftrage von Akribie,

Frauke Mahrt-Thomsen

Bezirkszentralbibliothek Friedrichshain-Kreuzberg
Grünberger Straße 54
10245 Berlin


Zum Thema:

Der Kultur- und Bildungsbereich unterliegt spätestens seit Beginn der
1990er Jahre dem Einfluss einer an Wirtschaftsinteressen ausgerichteten
Kostenkalkulation sowie damit verbundenen Sparmaßnahmen. Dadurch sind
Information, Wissen, Kultur und Bildung aber auch in den Sog der
Ökonomisierung geraten und werden somit zur Ware, wobei der Preis zwischen
guter und schlechter Qualität unterscheidet. Kosten für Lizenzen und
steigende Gebühren daher auch im Bibliotheksbereich. "Ein Kunde hat
Anspruch auf das, was er bezahlt, ein Bürger aber hat Anspruch auf die
Wahrung seiner Grundrechte, unabhängig von Herkunft und Einkommen, z.B. auf
Bildung und Information." (K. Döhmer). Waren werden durch ihre
Marktgängigkeit geprägt. Aufgrund der damit verbundenen Gewinnerwartung
sind sie für den schnellen Verbrauch bestimmt. Durch diese
Machtverhältnisse ergibt sich außerdem, was angeboten wird bzw. was
demgegenüber entfällt. Kulturgut somit auf dem Weg zur Wegwerfware. Dies
auch im Bibliotheksbereich. "Nur Bücher, die man hat, kann man auch
ausleihen." - "Was ist wert, weggeworfen zu werden?" (L. Held).
Wir laden dazu ein, in der Diskussion die Beiträge zu ergänzen oder zu
bestreiten und zu diesem Thema - in welcher Art auch immer - zusätzliche
Gesichtspunkte einzubringen.

Weitere Informationen vom 23.-25. März, 9.30 -18.00 Uhr,
Halle 1 am Akribie-Stand
(auf der Info-Fläche des: Bundesverband Deutscher Bibliotheksverbände e.V. )