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Neues zur R-Reform
Licht in die wahren Absichten der "Zwischenstaatlichen Kommission für
deutsche
Rechtschreibung" will heute die Süddeutsche bringen:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/492/25467/
Niemanden, dem die deutsche Sprache nicht ganz egal ist und dem an wirklicher
politischer Korrektheit gelegen ist, kann es kalt lassen, was die Zeitung
aufdeckt:
"Die Kommission für Rechtschreibung dürfte damit die einzige Instanz der
Exekutive sein, die der politischen Kontrolle entzogen ist ? die
gesellschaftliche hatte sie von vornherein nicht gelten lassen.
Und das in einer Angelegenheit, die in das Leben eines jeden eingreift. Ist
es
Dummheit, Ignoranz oder abgefeimtes Spiel, was hier geboten wird?"
Zu Beginn der Reform konnte man schon ahnen, dass das Ergebnis keine neue
Einheit, sondern eine neue Beliebigkeit sein werde. Das diagnostiziert nun
auch
die Zeitung:
"Würden sich die Kultusminister nicht nur durch die von ihnen selbst
eingesetzte
Kommission, sondern durch unabhängige Instanzen unterrichten lassen, wäre
längst
offensichtlich, dass die vorgebliche Vereinheitlichung eine faktische
Deregulierung der Rechtschreibung zur Folge hatte."
Der Aspekt der neuen, selbstgeschaffenen Erschwernisse beim Suchen in Dateien
und
Katalogen wird jedoch auch in diesem Beitrag noch immer nicht gesehen.
So schlimm das alles klingt, die Kultusminister wollen das Problem vom Hals
haben
und werden nicht jetzt auf einmal mit dem eisernen Besen die Notbremse
ziehen.
Höchstens vielleicht, wenn sie einen Zusammenhang mit "Pisa" erblicken
könnten,
was aber selbst der SZ nicht gelingt. Nein, der Karren ist wirklich in den
Brunnen gefallen, wohl fuer immer.
B.E.
Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
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