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Re: "Elite-Bibliothek" nur mit "Elite-"Benutzern"?
Nochmals der Versuch einer knappen Erklaerung zu der "Nationaloekonomie des
Geistes" (fuer die, wie gesagt, eine neue Bezeichnung gefunden werden sollte):
Wer geistig arbeitet, braucht den Zugang zu den Erfahrungen, Erkenntnissen und
Erinnerungen anderer (Vitamin E3). Nur zum Teil erhaelt man diese durch direkten
Austausch mit anderen, zum groesseren Teil entnimmt man sie aus Aufzeichnungen.
Weil es gigantische Mengen solcher Aufzeichnungen gibt, kommt es zuerst auf das
schnelle Finden der jeweils geeigneten an, damit der geistig Arbeitende seine
Zeit oekonomisch nutzen kann. Anders gesagt, "Oekonomie des Geistes" legt den
Akzent darauf, dass man seine Aufmerksamkeit nicht auf allzuviel unnuetzes Zeug
richten muss und keine Energie verbraucht, um laengst Bekanntes selbst neu
herauszufinden. Gesamtwirtschaftlich gesehen bedeutet das, es wird eine
Infrastruktur gebraucht, die es jedem ermoeglicht, seine geistige Kapazitaet gut
zu nutzen, damit moeglichst viele Individuen dann moeglichst viele gute Beitraege
leisten koennen. Bestandteile dieser Infrastruktur sind Bibliotheken, heute aber
auch das Internet.
Diese Ueberlegung waere vorauszuschicken gewesen, als ich gestern schrieb:
> Vielleicht koennte man es irgendwie
> *visualisieren*, dass Bibliotheken und Internet *zusammen* (und fuer Historiker
> noch dazu die Archive) nichts weniger als die gesammelten Erfahrungen,
> Erkenntnisse und Erinnerungen umfassen, die in allen Laendern, in allen Sprachen,
> zu allen Zeiten und von allen des Publizierens faehigen Personen aufgehaeuft
> wurden? Das ist eine weltweit verstreute, unvorstellbare Masse von ungeheurer
> Komplexitaet. Die Naivitaet muss erfahrbar werden, dass das Navigieren in diesem
> Universum (vier-dimensional!) ganz einfach sein koennte und noch dazu billig!
> Nicht nur Eliten koennen von dieser Einsicht profitieren ...
Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
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