Re: Zeit fuer Elite-Bbliotheken?

["Bernhard Eversberg" <ev _at__ buch.biblio.etc.tu-bs.de>]

On 12 Jan 04, at 22:52, W. Umstaetter wrote:

> Man kann sich heute sicher an dem Wort "Nationalökonomie" stoßen. Es ist
> aber eine Tatsache, dass die Wissenschaftler und insbesondere die
> wissenschaftspolitischen Entscheidungsträger heute nationalistischer
> denken als früher, ...

Das mag so sein, aber jeder wird den Verdacht auf eine solche Denkungsart weit
von
sich weisen. Auch deswegen ist es wenig aussichtsreich, den Ausdruck
"Nationaloekonomie des Geistes" heute ins Gespraech zu bringen, so richtig
und
wichtig und brennend aktuell die Idee dahinter auch ist. Die Idee verdient
einen
neuen Namen, der heute verstanden wird und ankommt. Wer findet ihn? Ein
Vorschlag
war "Wissens-Wirtschaft", aber der ist wohl zu eng und zu dicht an dem sehr
problematischen "Wissensmarkt", es koennte bessere geben. Vielleicht muss man
was
erfinden, was erst einmal Neugier erzeugt, z.B., nur mal als Denkanstoss,
"EEE-
Wirtschaft". (Erkenntnisse, Erfahrungen, Erinnerungen - die 'Produkte' des
Geistes, quasi unsere Handelsware). Aber das "Oekonomie" in dem alten Begriff
-
meint es nicht *mehr* als das heute gaengige Verstaendnis von "Wirtschaft", in
dem
ja immer "Wachstum" mitschwingt? Von der griech. Urbedeutung her (oikonomia)
steckt was vom klugen, umsichtigen, vorausdenkenden, nachhaltigen Umgang mit
Ressourcen darin. Unser Paradigma, m.a.W., sollte, obwohl es im Kern sich
nicht
gewandelt hat, neu formuliert werden.

MfG
B.E.



Bernhard Eversberg
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