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Re: Statt Bibliothek Sonderdrucke
Lieber Herr Obst,
DOO> es geistern immer mal wieder Vorschlaege umher, Bibliotheken sollten
DOO> alle Zeitschriftenabos abbestellen und dazu uebergehen, bei den
DOO> Autoren Sonderdrucke anzufordern.
mir wurde dieser Vorschlag auch schon unterbreitet. Meiner Meinung
nach wäre das der GAU des Bibliotheksmanagements...
DOO> Die Einsparungen waeren riesig.
Der Aufwand wäre riesig:
- aufgeblaehtes Bestellwesen (Motto: Statt 50 Lieferanten 5.000
Autoren anfragen)
- ausgeweiteter Aufwand fuer die Einarbeitung (statt einem
Zeitschriftentitel wird Aufsatz fuer Aufsatz katalogisiert, statt
einem Standort Hunderte dokumentiert)
- schlechte Aufbewahrungsmoeglichkeit (in Stehordnern?!)
- hoher Aufwand fuer die Ausleihe
Insgesamt rechnet sich das nur, wenn man den Personalaufwand nach dem
"Eh schon da"-Prinzip abtut: Die Angestellten in Bibliotheken sind eh
schon da und koennen auch das noch bewaeltigen.
Zum Schluss muss noch die Frage gestellt werden, in wie weit die
Verlage da ueberhaupt noch Sonderdrucke an Autoren/Autorinnen ausgeben
wuerden, verlegten sich Bibliotheken auf diesen obskuren
Beschaffungsweg.
Nein, lieber sollte man hoffen, dass die Wissenschaftler/innen
zunehmend die Moeglichkeit von Textservern nutzen. Im Moment schallt
einem da stets das Argument der Qualitaetssicherung entgegen ("Welche
Referenzen hat ein Textserver im Unterschied zu einer anerkannten
Zeitschrift?"), dies wird sich aber auch loesen lassen, beispielsweise
mit Hilfe von eJournals der Fachgesellschaften.
Ich wuensche allen Inetbiblern eine gute Zeit!
Juergen Plieninger
--
Dr. Juergen Plieninger
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