Mordphantasien / eine Lanze für Daniel Roedding

[Ingrid Struewe <struewe _at__ rz.uni-hildesheim.de>]

 Danke, Karl Dietz für Ihren Hinweis auf Mordphantasien angesehener Leute.
Gerade erst fand ich von  Robert Musil:
"Irgendwie geht Ordnung in das Bedürfnis nach Totschlag über" (meines Wissens hat
er nie jemanden umgebracht)

Dank auch, dass Sie Anfang der Woche ganz dezent das brisante Wörtchen "Zensur" in
die Manege warfen. Doch niemand aus der Runde reagierte. Fanden Sie es wirklich
alle in Ordnung, dass ein einzelner Herr Daniel Roedding so mirnichtsdirnichts
rausgeworfen hat? Klar, wir haben alle reichlich Arbeit und INETBIB ist für die
meisten nur Randbeschäftigung: Info aufnehmen, den Rest vergessen.  Trotzdem: mir
bleibt ein höchst unbehagliches Gefühl zurück. Immer schön clean  und um Himmels
Willen keine Emotionen. Auch dann nicht, wenn man, wie Herr Roedding nicht auf
einem sicheren Beamtenstuhl sitzt, sondern sich eher auf einem Schleudersitz im
freien Fall fühlen muss.

Lieber Herr Scharwächter: sind Sie sich immer noch ganz sicher, dass Sie das
Richtige getan haben? Ausgrenzung ist keine Lösung!
Eine klare Distanzierung hätte m.E. ausgereicht.
Sie schreiben, "dass diese Diskussion [über Software-Patente]" durch die Beitraege
von Herrn Roedding im Keim erstickt wurde" Wie sie gemerkt haben, stimmt das
nicht, ganz im Gegenteil: ich hatte mich bislang überhaupt nicht für das Thema
interessiert, weil ich mich nicht betroffen fühlte - das sehe ich jetzt ganz
anders - dank Daniel Roedding.  Ich würde ihn gerne weiterhin in der Liste haben.
Mit emotionalen Grüßen
Ingrid Strüwe


Karl Dietz wrote:

> Liebe Frau von Löw,
> hi *,
>
> herzlichen Dank für Ihre Mail. Tut gut zu lesen. tnx.
>
> Sie fragten wg. anderen Listen:
> ja, einige kenne ich schon, aber sicher nicht alle relevanten:
> ich denke, es gibt nix was INETBIB vergleichbar wäre. ich nannte
> diese liste mal "das edelste was die dt. info-landschaft vorzuweisen
> hat" - ok, weiter mit der BIB-hit-list von k.dz: die #2 wäre für mich
> RABE. diese liste, incl. des prinzips: erst die frage, dann die
> antwort, ist imho ein werkzeug (neu-dt. tool) das kaum zu
> überbieten ist (auch wenn kateb yatince nicht verifiziert werden
> konnte:) - die #3 wäre für mich FORUMOEB, das forum für
> ÖBlerInnen.
>
> FOBILIST und LIB-L wären vom archiv her gesehen schon noch
> relevant. aber nix aktuelles läuft da nicht. falls sie mit RAK zu tun
> haben, noch die RAK-list. u.v.a. speziallisten...
>
> ...arg viel mehr BIB-listen kenne ich auch nicht & und denke mit
> INETBIB sind sie at the knowledge edge. die liste der listen bei der
> ZLB nennt weitere, wobei ich bei all diesen listen weit mehr werten
> würde, um die orientierung zu erleichtern.
>
> bei den AKIs würde ich die AKI-list und die BAK-list empfehlen
> können. 2 stressfreie und informative listen.
>
> OK, viele worte am frühen abend. der cc geht an wissen2 - eine
> liste, die ich in der mache habe - und selbstredend auch gut finde.
> aber die entscheidung über relevanz fällen die USER.
>
> Fazit:
> bleiben Sie hier, nehmen Sie die Leute, die Sie nerven in den Filter
> & und freuen sich an Mails wie die von H.Eversberg, H.Wolf,
> H.Schaarwächter, H.Hilberer, H.Hilger, H.Stabenau, Frau Mruck,
> Frau Strauch und vielen anderen, die mir grad nicht einfallen bzw.
> gar nicht alle aufführen könnte. Ist immer ein bisschen
> problematisch Namen zu nennen, denn dann sind andere nicht
> genannt. sorry an die nicht genannten!!
>
> Herzliche Gruesse
> Karl Dietz
>
> ps at all incl. admin
> ich nehme diese mail als aufhänger für das re: - denn wenn sie das
> gedicht "der rezensent" von jwg lesen, werden sie feststellen, das
> daniel r. nicht der erste war, der mordfantasien hatte.
>
> Am 26 Aug 2003, um 10:44 hat Karl Dietz geschrieben:
>
> > Hi *,
> >
> > ...
> >
> > <ZITAT>
> > Auch Max Frisch klagte in den ersten Nachkriegsjahren über die krittelnde
> > Meute. Anfang 1949 schreibt er ins ?Tagebuch?: ?Goethe gibt den Rat, man
> > solle einem Rezensenten niemals antworten, es sei denn, er behaupte in
> > seiner Rezension, man habe zwölf silberne Löffel gestohlen - doch so weit
> > gehen unsere Rezensenten kaum. Es bleibt also wirklich nur eins: schweigen
> > und weitermachen, solange man Lust dazu hat, sein eigener Kritiker werden,
> > keine silbernen Löffel stehlen und basta! - und dankbar sein, wenn eine
> > Rezension, ob lobend oder tadelnd, ernsthaft ist, anständig, indem sie nicht
> > annimmt, daß der Verfasser selber keine Bedenken und Einwände habe
> > gegen sein Werk; solche Rezensionen gibt es ja auch, sogar mehr, als unser
> > Gefühl zugibt; ein Mensch, der uns bei Tisch etwa das Salz gibt, zählt ja
> > nicht weniger als jener, der uns in die Suppe spuckt, aber der letztere
> > beschäftigt uns länger, und leider weiß er das, auch wenn man ihm nicht
> > antwortet.?
> > </ZITAT>
> >
> >
> > aus: Helmut Hirsch Von der Begierde, andere zu tadeln oder zu
> > loben Wie und warum Bücher rezensiert werden
> > http://www.luise-berlin.de/Lesezei/Blz98_01/text02.htm
> >
> >
> >
> > ging eben auch an:
> > ______________________________________
> > WISSEN2 mailing list
> > http://listserv.shuttle.de/mailman/listinfo/wissen2
> >
> >
> > Sorry bei Doppelempfang! Ich versuche das so gut es geht zu
> > vermeiden, aber diese Texte von JW v Goethe, der übermorgen
> > Geburtstag hat und auch ein Gedicht über Rezensenten verfasst
> > hat und die Aussagen von Max Frisch und der Artikel von Helmut
> > Hirsch finde ich aktuell schon ganz passend hier. Und auch wenn
> > ich mich eventuell wdh.: INETBIB ist vom feinsten. Auch wenn es
> > manchmal "hoch" hergeht. Und abschliessend noch der Hinweis
> > auf eine Mail, die ich in all der langen Zeit, die ich Mails lese und
> > schreibe unter die TOP TEN einstufe: sie steht im inetbib-archiv als
> > eine antwort auf die mail aus 2001, die den betr. hatte "notizen zu
> > ...
> >
> >
> >
> > Karl Dietz"
> > http://www.karldietz.de
> >
> > cc AKI-list. (auch eine informative liste seit 1994, ca. 750 tln.)
> >
> >

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Ingrid Strüwe
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